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23.07.2014

Bevor nachher der Flug nach Christchurch geht, wollte ich Tasmanien doch noch abschliessen....

Nachdem ich vom Overland-Track zurueckgekommen bin, habe ich noch ein wenig bei Brad im Garten und am Haus rumgewerkelt. Blumenzwiebeln umgesetzt, Farbe von Fenstern abgeschabt.....was halt so anfaellt. Einen Tag hat mich Helga dann noch zu den Russel-Falls gefahren. Ebenfalls Weltkulturerbe, die Region dort. 

 

 

 

 

Ein schoenes Stueckchen Regenwald, welches den Leuten hier naeher gebracht wird !

 

 

 

 

 

 

 

 

So....dass war's aus Tasmanien !! Noch ein paar Bilder aus Melbourne und dann geht es weiter in Neuseeland !

Ciao

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20.07.2014

Bin heute nacht wieder mit der Faehre zurueck nach Melbourne gefahren. Und hier im Internetcafe meines Vertrauens kann ich nun auch wieder ein paar Bilder hochladen, was ich hiermit mache !!

 

Hier ein paar Bilder des huebschen Hauses in Kempton/Tasmanien, in dem ich mein Unwesen getrieben habe und um welches ich im Garten gewerkelt hab. 

 

 

Das hier war am ersten Wochenende......grosse Fete, viele Leute, gute Stimmung. Die Leute haben sich allerdings mehr auf die beheizten Raeume verteilt. Die Huette hat unten nur drei Raeume mit Kamin bzw. Holzofen.

 

 

Hier eine der beiden Damen, die demnaechst Mutter werden. Oder ist sie dann der Vater ? Oder wie ist dass denn nun bei einem lesbischen Paar, welches ein Kind erwartet ?? Auch egal, jedenfalls haben wir uns blendend unterhalten ! Gut....wir hatten auch beide einen Alkoholpegel jenseits der 1.5 Promille-Marke. Der Gluehwein, Bier und Rotwein waren einfach zu lecker. Wobei ich, seitdem ich zwei Tage sooo seekrank war, kein Bier mehr getrunken habe. Kann es einfach nicht mehr riechen. Riecht wie das, was damals alles so aus meinem Magen gekommen ist, als schon laengst nichts mehr drinnen war. Ich halte mich mehr an Rotwein... ;-)

 

 

Und hier einfach noch ein paar Bilder vom Haus und drumherum !

 

 

 

 

 

 

 

 

Brad hat eine kleine Kollektion von Huehnern im Garten. Noch nicht mal zum Eier legen....einfach nur so. Die sind mir schon oft im Weg rumgelaufen, waehrend ich versucht habe, die Pflanzen zu entfernen, die nicht in den Blumenbeeten sein sollten.

 

 

 

Und dann ist da natuerlich noch Roger. Roger ist eine Ente......die sich aber erfoglreich unter die Huehner gemischt hat und nun der "Buddy" von Craig, dem grossen Hahn des Clans, ist. Eine Ente, die sich fuer ein Huhn haelt....hatte ich auch noch nicht !

 

 

 

 

 

Ich konnte mich hier eigentlich ziemlich kreativ austoben. Und hatte die Idee, dass die Obstbaeume im Garten nicht nur beschnitten werden mussten, sondern auch mal ein wenig vom "Unkraut" befreit und eingegrenzt. Damit nicht gleich wieder jedes Kraut sich auf der Wurzelflaeche austoben kann. Habe mal gehoert, dass die Flaeche der Baumkrone von Unkraut frei gehalten werden sollte, damit das Wasser und die Naehrstoffe auch dem Baum zugute kommen und er es sich nicht mit den Unkraeutern teilen muss. 

 

Und sieht doch ausserdem auch gar nicht sooo schlecht aus, oder ??

 

 

 

Holz hacken fuer zumindest einen warmen Raum am Abend war auch jeden Tag auf dem Programm. Es ist naemlich wirklich Winter in Tasmanien. Mit ab und an ein wenig Nachtfrost und tagsueber auch nicht mehr als 10-12 Grad. 

 

 

 

Hatte aber immer auch Zeit, mir den Ort ein wenig anzuschauen. Wobei es da nicht sooo viel zu sehen gab, denn Kempton ist zwar flaechenmaessig vielleicht gross, aber hat nur ein paar Einwohner. So wie ganz Tasmanien nur um die 500.000 Menschen hat, von denen sich schon 300.000 in Hobart tummeln (nette kleine Stadt), nochmal 150.000 zusammen in Launceston und Devonport...da bleibt nicht mehr viel an Bevoelkerung fuer die Flaeche !!! 

 

 

 

 

 

 

Die Landschaft in und um Kempton ist wirklich schoen und ich hatte manchmal auch ein wenig Glueck fuer ein paar gute Bilder !

 

 

 

 

 

Von Helga, der Dame aus Deutschland (Hamburg), die in der Kirche Wohnt, hatte ich euch ja schon erzaehlt. Hier die Bilder dazu. Also dies hier ist Helga....

 

 

Dies hier ist die besagte Kirche von aussen 

 

 

 

 

 

Uns so was schoenes kannst du von innen daraus machen (wenn das noetige Kleingeld vorhanden ist....) !

 

 

 

 

 

 

 

Helga hat mich ein wenig herumgefahren und mir ein paar schoene Ortschaften gezeigt, wie z.B. Richmond und Oatlands. Alte Haeuser (wobei sie immer wieder betont hat, dass alt hier in Tasmanien etwas anderes bedeutet, als in Deutschland). Klar........Tasmanien ist ja erst richtig spaet besiedelt worden. Von daher sind Haeuser von 1840 hier schon richtig alt. Wobei das bei uns auch nicht so viel anders ist, finde ich. 

 

 

 

 

 

Letzten Sonntag bin ich dann aufgebrochen in Richtung Cradle Mountain. Habe vorher noch alles notwendige eingekauft (Tuetensuppen, Muesli, Nuesse, Tee, Milchpulver, Schokolade.....), meine Brennstoff-Flaschen gefuellt, meinen Rucksack gepackt und dann am Sonntag erstmal nach Launceston. Dort eine Nacht im Hostel verbracht....und Sophie aus Wagga-Wagga kennengelernt. 

 

 

Sie studiert Psychologie.........und ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie selbst einer der Gruende ist, warum sie Psychologie studiert........aber hey....sie kann Klavier spielen, so what ???

 

 

Auf jeden Fall war es ein deutsch-australisches Duo.....................Sophie und das Klavier....

 

 

Nach einer letzten Nacht im warmen ging es dann am naechsten Morgen mit dem Bus nach Cradle Mountain. Aber bevor ich hier jetzt die Bilder vom Overland-Track einstelle, noch eine kleine Geschichte: 

 

In Uganda habe ich ja Paolo kennengelernt. Den Piloten aus Italien, der einen Tag die Bilder fuer mich gemacht hat und auch die Kommentare dazu. Ihr erinnert euch ?? Jedenfalls hatte ich Paolo gebeten, zwei kleine Pakete mit Kaffee fuer mich mitzunehmen und von Italien aus zu verschicken. Was er auch gemacht hat, vielen Dank nochmal dafuer, Paolo !!! Ich hatte ihm dafuer 5,-- US-$ in die Finger gedrueckt. Was er auf gar keinen Fall annehmen wollte. Er weiss, mit wie wenig ich reise. Aber konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen, habe also darauf gepocht, dass er das Geld annimmt. Er hat sich hartnaeckig geweigert, was zur Folge hatte, dass der Geldschein waehrend der folgenden Tage immer wieder seinen Besitzer gewechselt hat. Zuletzt habe ich ihn in einen der Socken gesteckt, die Paolo zum trocknen aufgehaengt hatte. Nur um in Entebbe dann festzustellen, dass es der harte Knochen irgendwie geschafft hat, den Geldschein zu finden und zurueck in meinen Rucksack zu schmuggeln. 

Aber ganz so ohne bin ich ja nun auch nicht: Hatte auf der Segeltour ja etwas Zeit und habe einen langen langen Brief an Ryan-Air geschrieben. Habe in dem Brief die ganze Geschichte geschildert und die Leute dort gebeten, Paolo den Geldschein doch zu uebermitteln. Am besten gleich nach einem Flug....mit einem Bild von den entgleisenden Gesichtszuegen ;-))

Nun....ganz so ist es nicht abgelaufen, aber die Leute bei Ryan-Air haben Humor und haben ihm meinen Brief und den Geldschein in sein Firmen-Postfach in Faro gelegt. 

 

 

Jedenfalls hatte ich dann am Sonntag seine Mail mit Bild und diesem Kommentar in meinem Postfach: 

"Ahahahahah you won a battle....but war is still alive and going!!:-)"  

Und Sophie wusste gar nicht, warum ich mich so kaputtgelacht habe. 


Na.....jetzt bin ich ja mal gespannt, ob und wie der Geldschein wieder seinen Weg zu mir findet !!! 

Und....gerade jetzt im Moment....vor ein paar Minuten, hat mir Paolo noch eine Mail geschickt mit einem Auszug aus dem Buch "Into the Wild" von Jon Krakauer. Und diesen "Brief" finde ich einfach so passend fuer die folgenden Bilder.......vielleicht sogar ein wenig fuer all das, was ich in den letzten anderthalb Jahren so erlebt habe, seit ich den Schritt "raus in die Welt" getan habe, dass ich es hier einfach mal einstelle !

"Ron, I really enjoy all the help you have given me and the times that we spent together. I hope that you will not be too depressed by our parting. It may be a very long time before we see each other again. But providing that I get through this Alaskan Deal in one piece you will be hearing from me again in the future. I'd like to repeat the advice I gave you before, in that I think you really should make a radical change in your lifestyle and begin to boldly do things which you may previously never have thought of doing, or been too hesitant to attempt. So many people live within unhappy circumstances and yet will not take the initiative to change their situation because they are conditioned to a life of security, conformity, and conservatism, all of which may appear to give one peace of mind, but in reality nothing is more damaging to the adventurous spirit within a man than a secure future. The very basic core of a man's living spirit is his passion for adventure. The joy of life comes from our encounters with new experiences, and hence there is no greater joy than to have an endlessly changing horizon, for each day to have a new and different sun. If you want to get more out of life, Ron, you must lose your inclination for monotonous security and adopt a helter-skelter style of life that will at first appear to you to be crazy. But once you become accustomed to such a life you will see its full meaning and its incredible beauty. And so, Ron, in short, get out of Salton City and hit the Road. I guarantee you will be very glad you did. But I fear that you will ignore my advice. You think that I am stubborn, but you are even more stubborn than me. You had a wonderful chance on your drive back to see one of the greatest sights on earth, the Grand Canyon, something every American should see at least once in his life. But for some reason incomprehensible to me you wanted nothing but to bolt for home as quickly as possible, right back to the same situation which you see day after day after day. I fear you will follow this same inclination in the future and thus fail to discover all the wonderful things that God has placed around us to discover. Don't settle down and sit in one place. Move around, be nomadic, make each day a new horizon. You are still going to live a long time, Ron, and it would be a shame if you did not take the opportunity to revolutionize your life and move into an entirely new realm of experience. You are wrong if you think Joy emanates only or principally from human relationships. God has placed it all around us. It is in everything and anything we might experience. We just have to have the courage to turn against our habitual lifestyle and engage in unconventional living.
My point is that you do not need me or anyone else around to bring this new kind of light in your life. It is simply waiting out there for you to grasp it, and all you have to do is reach for it. The only person you are fighting is yourself and your stubbornness to engage in new circumstances. Ron, I really hope that as soon as you can you will get out of Salton City, put a little camper on the back of your pickup, and start seeing some of the great work that God has done here in the American West. You will see things and meet people and there is much to learn from them. And you must do it economy style, no motels, do your own cooking, as a general rule spend as little as possible and you will enjoy it much more immensely. I hope that the next time I see you, you will be a new man with a vast array of new adventures and experiences behind you. Don't hesitate or allow yourself to make excuses. Just get out and do it. Just get out and do it. You will be very, very glad that you did. 
Take care Ron, 
Alex"
 
Und fuer alle, die kein englisch koennen: Hey....lernt es gefaelligst !!!! ;-))
 
Noch eine kleine Anmerkung: Ich habe mich entschieden, jeweils meine Tagebuch-Eintraege vom jeweiligen Tag vornan zu stellen und dann die Bilder des Tages dahinter mit ein paar kleinen Kommentaren einzufuegen. 
 
So....nun aber zum 
 

                                              Overland Track 

 

 

Tag 1: 074.07.2014; 19:21 Uhr; 1040 Hoehenmeter; 10 Grad in der Huette! 

Bin gestern mit dem Bus nach Launceston gefahren und habe dort im Backpackers uebernachtet. 

Habe Sophie aus Wagga-Wagga kennengelernt und Shawn aus Launceeston. Sophie hat dort Urlaub gemacht. Keine Ahnung, was genau ihr Problem ist, aber irgendwas psychisches ist bei ihr. Bildhuebsche Maid, 23 Jahre alt, aber irgendwas treibt die kleine. Sie studiert Psychologie.....vielleicht liegt es ja daran !!

Shawn ist Maler. Er streicht im Backpackers gerade einen Raum nach dem anderen ;-)  Netter Bursche, hat auch nicht mehr alle Fugen ganz dicht, also genauso wie ich !

Heute morgen bin ich um 08:00 Uhr dann in den Bus nach Cradle Mountain gestiegen. Glaub ja nicht, dass der Bus schnurstracks mit mir als einzigem Passagier durchgefahren waere! Noe noe....erst noch 30 Minuten Pause in Launceston beim Busbahnhof. Dann nach 1 Stunde (etwas weniger) pinkelpause. 

Dann in Davenport 15 Minuten Pause. Dann sollten wir in einem kleinen Ort noch 2 Personen aufpicken....die nicht da waren. Kaum sind wir wieder los, ging das Telefon...sie hatten sich verspaetet, wurden von der Mutter dann hinter uns hergefahren und wir haben gewartet.

 

So gegen viertel nach zwoelf war ich dann an der Info in Cradle Mountain. Habe mir dort die Karte gekauft und bin dann in den Shuttlebus, der uns nach Ronny Creek gebracht hat. 

Um 12:40 Uhr bin icfh dann losgestiefelt. Gleich nach 100 Metern hat mich ein Wombat willkommen geheissen. Sehen aus wie aufgeblaehte Murmeltiere.

Der Trail ist gut gekennzeichnet, die Landschaft vermutlich grossartig.....leider hat es fast die ganze Zeit genieselt und es war wolkenverhangen.

4 Stunden habe ich bis zur ersten Huette gebraucht. Diese erste Etappe ist die haerteste, es geht teils ordentlich bergauf.

Und mit meiner Kondition ist es nicht weit her. Habe mir mehrfach ueberlegt, ob es nicht guenstiger waere, einfach wieder umzudrehen, ins Hostel in Cradle Mountain zu spazieren, eine heisse Dusche zu nehmen und den lieben Gott einen netten Mann sein zu lassen. 

Aber hei....bin ich ein Mann oder eine Maus ????

Es ist saukalt hier, ich habe mir einen heissen Topf mit Nudeln Carbonara (vermischt mit Kartoffelpueree) gemacht und einen heissen Tee. Mein Brenner russt wie Sau mit dem Benzin. Nicht so toll, der Topr etc.! Sieht aus wie Sau. Muss ich morgen nochmal ordentlich schrubben nach dem Fruehstueck. 

Ausser mir sind hier noch 3 Asiaten, junges Volk aus Sydney und ein junges Paerchen, mit dem ich bislang noch nicht viele Worte gewechselt habe. 

Warum mache ich das hier?? Hei, es ist Winter! Kurze, verregnete Tage. Kalt. Warum also??? Ticke ich noch ganz sauber? Ich glaube....ja !!! Ich brauche diese Herausforderungen ganz einfach. 

Schwerer Rucksack, durchgeschwitzt und kalt. Nass vom Regen. Hungrig, durstig, muede, ausgelaugt. Aber.....ich habe etwas erlebt, etwas gesehen. 

So, jetzt schluepfe ich aber schnellstens in meinen Schlafsack und versuche, diesen auf Temperatur zu bringen. 

Gute Nacht!

P.S. Habe vorhin beim Wasser holen ein sonderliches Tier gesehenb. Leider war es dunkel und es hat sich gleich vom Acker gemacht. Es war weiss getuepfelt und kleiner und schlanker als das Wombat (Anmerkung: Es war ein Quoll !)

 

 

 

 

Besagtes Wombat.

 

 

 

 

 

Der Weg ist teilweise mit Duckboard und Mesh angelegt. An den Stellen, an denen es durch's Buttongras geht und an Stellen, an denen es einfach viel zu sumpfig waere.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein wenig Schnee......

 

 

Der Tag war wirklich vernieselt und wolkenverhangen. Waere interessant zu sehen, wie die Landschaft an einem sonnigen Tag ausschaut. Welche Ausblicke sich mir hier wohl bieten wuerden. Ich sollte wohl mal wiederkommen....

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann war ich auch schon an der ersten Huette......habe aber nur ein Bild vom Klohaeuschen gemacht. Alles Kompost-Klos....

 

 

Tag 2: 

08.07.2014; 09:09 Uhr: 1055 Hoehenmeter; 890 mbar; immer noch nur 10 Grad in der Huette. 

Vor mir steht ein warmes Muesli und ein heisser Tee.

Draussen ist es wolkenverhangen. Habe in der frueh meine ersten Wallabys gesehen. Knuffige kleine Kaenguruhs. 

Mein Kocher russt immer noch sauber vor sich hin. Koennte daran liegen, dass ein wenig Kondenswasser reingekommen ist, glaube ich. 

Die Nacht war unruhig. Muss mir fuer die naechste Nacht ein besseres Kopfkissen basteln, damit ich besser schlafen kann. Ich spuere meinen Ruecken. Mein Bein. und meine Finger waren sauber steif und schmerzten in der Nacht. Nicht wirklich schoen.

Das Paerchen kommt aus Hobart. 

Meine Klamotten von gestern sind noch reichlich feucht. Tja, da muss ich wohl durch. Mir graust aber bei dem Gedanken, gleich in diese Klamotten reinschluepfen zu muessen. Es gibt definitiv schoeneres!

Heute steht eine kurze Etappe an. Und die schwierigste habe ich ja schon hinter mir, wenn auch noch laengere kommen.

16:33 Uhr Mein Bauch ist gut gefuellt mit Currynudeln und Tee. Und ich bin auch wieder warm. 

Die Etappe heute war wirklich nicht die schwierigste. Habe 3 Stunden gebraucht (reine Wanderzeit). Und da war der Abstecher zu Lake Mill bereits mit eingerechnet. 

Geregnet hat es nur ganz kurz am Anfang. Aber es ging dauerhaft ein fieser Wind. Der mir aber die schoene Aussicht nicht verhageln konnte. Und an schoenen Aussichten gab es reichlich!

Ach ja: 1055 Hoehenmeter, 890 mbap und 13 Grad Celsius zeigt die Uhr!

Heute ging es ganz ordentlich. Ich spuere allerdings meine Oberschenkelmuskeln. Klar....habe ja auch seit ewigen Zeiten nichts mehr getan.

Habe heute davon tag-getraeumt, dass ich mit meinen Dia-Vortraegen "on tour" gehe. 1 Jahr durch Deutschland tingeln und meine Bilder zeigen und meine Abenteuer erzaehlen. Davon sollte ich doch eigentlich fuer den Anfang leben koennen, oder ? Ein paar Leute interessieren sich schon fuer eine Weltreise, denke ich.

Die Landschaft hier ist wirklich reizvoll. Mit ihren Huegeln und Mooren und Waeldern und Seen.....wie dies wohl aussieht, wenn mal die Sonne in Stroemen vom Himmel scheint ? Werde ich hoffentlich erleben.

So, wie ich  mir auch wuensche, ein Schnabeltier zu sehen und filmen zu koennen. Wuensche ich mir mindestens so sehr, wie eine huebsche Frau... ;-)

Meine Waesche haengt draussen. Habe mal ein wenig gewaschen. Mal sehen, ob es wenigstens ein klein wenig trocken wird. Aber hat 2 Naechte und 1 Tag Zeit, auszutrocknen. Habe 3 Unterhosen und 3 Longsleeves dabei und 2 Trekkinghosen, das ist genug. 

Das Thermometer meiner Uhr klettert auf 14 Grad.....cool ! Hoffentlich wird es nicht zu heiss hier drinnen. 

Ich werde mir gleich mal mein Kopfkissen basteln. Was kann ich da am besten hernehmen? Habe noch 2 T-Shirts, 1 Longsleeve und meine Socken, die ich in einen Packsack stecken kann. 

+ 15 Grad !!! Nicht zu schlecht.

Ich schiebe immer noch ordentlich Angst, was wohl auf mich zukommt, wenn ich wieder zurueck nach Deutschland komme. Womit werde ich meinen Lebensunterhalt bestreiten koennen? Was ist meine Aufgabe im Leben? Wie kann ich am besten dienen? Ich bin nach wie vor ein aeusserst unsicherer Mensch. Und leider auch kein sehr willensstarker. Mein Yoga liegt nun schon laenger "auf Eis"

Dabei hat mich die Meditation doch echt weit gebracht und ich war auch schon gut dabei !! Warum kann ich es nicht schaffen, es dauerhaft in mein Leben zu integrieren? Was ist daran so schwer? 1/2 Stunde taeglich, ab und an auch mal mehr sollte doch drin sein. 

Was mir immer und immer wieder im Kopf rumgeht ist die Sache mit dem Bio-Bauernhof. Eine Bande von guten Menschen, die nicht mehr der Kohle hinterherhetzen, sondern Spass daran haben, gesundes Obst und Gemuese anzubauen und den Menschen zur Verfuegung zu stellen. Und dabei in einer gesunden, lustigen Gemeinschaft zu leben. 

+16 Grad ! Ich denke, es sind die Menschen hier, die die Huette aufheizen. 14 an der Zahl, statt der 6, die wir gestern waren.

Die drei Asiaten von gestern sitzen mir gerade gegenueber und schmatzen und schluerfen genuesslich ihre Suppe in sich rein. Riecht ausgezeichnet. Aber ich bin satt. Und warm. Bis auf meine Fuesse. Aber die werden schon wieder im Schlafsack.

Wir haben es gerade mal halb sechs und draussen ist es richtig duster. 

Was haelt das Leben fuer mich wohl noch so alles bereit? Werde ich noch eine Familie haben? Kinder ? Ich liebe Kinder, aber ich habe so meine Zweifel, ob ich ein guter Vater waere. Bin doch ein wenig zu weich. Waere wohl immer der "Good Cop", was heisst, dass die Mutter der kleinen oefter mal der "Bad Cop" sein muesste.. Wobei.....ich wuerde schon darauf acht geben, dass aus meinen Zwacken was vernuenftiges werden wuerde. Menschen mit Rueckgrat. Menschen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen. Keine kleinen Monster, die den ganzen Tag nur vor X-Box, Fernseher und Computer verbringen. Sondern Menschen, die auch in der Lage sind, ueber den Tellerrand hinaus zu sschauen und anderen eine Hilfe zu sein. 

Hoffe ntlich trocknet wenigstens ein bisschen was von meinen Klamotten. Will morgen nicht wieder in feuchtes Zeug schluepfen.

Bin gerade mal durch meine Bilder gezappt. Ist wirklich ein schoener Trail, den ich da gehe. Wenigstens fuer 1-2 Stunden am Tag mal Sonne waere schoen, auch damit ich mehr von der tollen Landschaft sehen koennte. 

Die Tassies haben schon zum Teil einen echt krassen Akzent. Manchmal schwer zu verstehen. Die drei Burschen hier neben mir machen es mir nicht zu leicht. Gegenueber sitzt eine Familie mit 3 Kindern und daneben das Paar aus Hobart. 

Die Huetten hier sind klasse ausgestattet. Alle Tische (hier sind es 4 an der Zahl) sind mit Metall ueberzogen, so dass jeder seinen Kocher direkt am Tisch zuenden kann. Sehr guter Einfall.

Die Huetten haben darueber hinaus einen Gasofen, der bis 10 Grad Celsius heizt. Nicht darueber hinaus. Ueber dem Ofen sind Gestelle angebracht, auf die ich meine Klamotten haengen kann, damit sie wenigstens ein wenig trocknen. Hat gestern nicht so wirklich funktioniert, mal sehen, ob es heute besser klappt.

Zum schlafen haben die Huetten einfache Bretter-Betten. Ohne Iso-Matte tust du dich hier schwer.

Die Familie gegenueber finde ich klasse! Sowas koennte ich mir auch gut vorstellen. Was fuer ein Spass, die Kinder auf diese Art und Weise der Natur naeher zu bringen. Wohl die beste Moeglichkeit, ihnen Respekt vor der Natur beizubringen. Diese Kinder werden spaeter mal ihren Muell nicht einfach in der Gegend herumschmeissen. Viel mehr Kids sollten diese Erfahrung machen. 

Statt immer mehr Mathe, Betriebswirtschafty und Informatik in der Schule, sollte es vielleicht verpflichtend werden, alle zwei Jahre einen Schulausflug in die Wildnis zu machen und den Kindern hier Umweltethik, Biologie und Naturschutz "vor Ort" beizubringen!

Wir, die Menschheit, brauch eh andere Werte. Es ist an der Zeit, uns von "Geld" und "Waren" ein wenig weg zu bewegen und statt dessen unsere Umwelt als schuetzenswertes Gut zu entdecken. Wenn wir es dann noch schaffen, nur 1 Kind pro Familie in diese Welt zu setzen und dieses Kind mit Liebe zu erziehen und ihm halt den Schutz der Umwelt mit der Muttermilch einzuimpfen, dann haben wir vielleicht noch eine echte Chance, diesen wunderbaren Planeten zu retten. Vielleicht.....nicht sicher.

Aber welche anderen Moeglichkeiten haben wir? ?Es ist immer die naechste Generation, mit der wir eine neue Chance haben. Ein Problem dabei ist, dass unsere Politiker sehr einfach gestrickt sind. Gib ihnen das Gefuehl von Macht, gepaart mit gutem Geld und sie sind zu jeder Schandtat bereit!

Solange die Steigerung des Bruttosozialproduktes das Gebot der Stunde ist, steht die Natur an zweiter, dritter, letzter Stelle. Sie dient als Rohstofflager, aus dem wir uns hemmungslos bedienen, ohne jemals etwas zurueckzugeben. All die tollen Angebote, fuer jede Flugmeile einen Baum zu pflanzen.....hei, vergiss es ! Nicht nur, dass niemand es wirklich nachpruefen kann. Auch, dass es nur Tropfen auf den heissen Stein sind, solange in Borneo und am Amazonas Urwaelder gerodet werden und dadurch ganzen Arten von Lebensformen die Grundlage zum ueberleben entzogen wird. 

Aber hei....was sollen diese trueben Gedanken zu frueher Stunde (19:00 Uhr) ?

Es liegt an mir, etwas zum positiven zu veraendern. Nicht auf die anderen schimpfen. Selbst etwas tun !

Ach so: Gestern habe ich in Waterfall Valley uebernachtet, heute lege ich mein Haupt in der Windermere-Hut (am Lake Windermere) zur Ruhe. Morgen geht es ueber 17 Kilometer nach New Pelion. Mit Abstand die weiteste Etappe. Ist mit 4-6 Stunden angeschrieben, also rechne ich mal mit 6 Stunden plus Pause. Was heisst, ich sollte frueh raus und um spaetestens 10 Uhr auf der Piste sein. Je frueher, je besser. 10 ist schon zu spaet. 9:00 Uhr sollte ich losstiefeln. 

Na, hoffentlich bekomme ich dies hin !

 

 

 

 

 

 

Tag 2 ging schon gut los.....mit meinen ersten Wallabys....

 

 

 

 

 

 

Heute war ein kleiner Abstecher zum Lake Mill angesagt. 

 

 

 

 

 

 

Habe auch mal versucht, ein Video von der Landschaft hier zu machen. Das Video ist auch gar nicht sooo schlecht geworden, nur leider war der Wind so stark, dass ihr schon Lippen lesen muesst, um zu erkennen, was ich so zum besten gebe....lach.

 

 

 

 

 

 

Und dann war Tag 2 auch schon rum. Allerdings ist mir auf dem Klo zum erstenmal diese tolle Uebersetzung aufgefallen......ich wusste nicht, dass es Friesisch West und Friesisch Nord gibt....

 

 

Tag 3: 09.07.2014; 08:42 Uhr; 1130 Hoehenmeter; 882 mbar; + 13 Grad

Habe es geschafft, frueh aus dem Schlafsack zu krabbeln. Habe schon gefruehstueckt, mein Geschirr gewaschen, mein erstes Wallaby des Tages fotografiert und war schon auf dem Klo !

Jetzt noch Zaehne putzen und dann.....den ganzen Kram in den Rucksack zwaengen.

Ich habe entdeckt, dass ich einer bin, der alles am Abend aus dem Rucksack auspackt. Andere (wie z.B. die Asiaten), packen nur das notwendigste aus und am abend schon alles wieder ein. Ich bin anders..... :-)

So....komm in die Hufe, Gusev !!

 

17:34 Uhr; 985 Hoehenmeter; 897 mbar; +9 Grad

Es hat heute eigentlich den ganzen Tag  ueber geregnet. Meine Klamotten sind nicht nur feucht, sondern richtig nass. Jetzt auch meine Socken...., der Trail war sehr nass und matschig heute. Aber irgendwie auch wunderbar. 

In der Huette hier funktioniert der Gasbrenner nicht, von daher bedeutet dies, dass ich morgen in die kalten, nassen Klamotten schluepfen muss und sie und mich richtiggehend "warmlaufen" muss. Aber dies war heute auch nicht so viel anders, wenn ich es richtig bedenke. 

Der Trail war wirklich schoen heute. Durch viel Regenwald (deswegen hat es wohl auch so viel geregnet). Grosse Teile des Weges naturbelassen, was heute sehr viel Matsch, Pfuetzen (tief), Schlamm bedeutet hat. Aber gefaellt mir fast besser, als der Holzweg durch die Moorlandschaft. 

Wobei der "Holzweg" ja Sinn macht. Waere er nicht da, wuerde der Weg so ausgetreten und jeder wuerde sich seinen eigenen Weg suchen und ueber kurz oder lang waere nicht mehr viel uebrig vom Moor (entlang des Weges).

Hatte ich erwaehnt, dass meine Klamotten wirklich pitschnass sind ? Mir graut vor morgen.....

Heute hatte ich meiner 3 Jacken draussen auf die Veranda gehaengt. In der irrigen Hoffnung, sie wuerden vielleicht ein ganz klein wenig austrocknen.

Statt dessen kam kurz nach Sonnenuntergang ein Typ in die Huette und fragte, wem die Jacken gehoeren. Ein Possum hatte sich seinen Weg dorthin gebahnt und wollte sich an meinem kleinen Beutel mit Nuessen und Muesli schadlos halten. Suesse Viecher. Koennen irre gut klettern.

Es ist jetzt 18:54 Uhr. Meine Fuesse sind eiskalt. Muss noch das Geschirr waschen und einpacken und dann gehe ich in meinen Schlafsack ! Gute Nacht !!!

Ach ja: Mein Kopfkissen gestern war gut, habe mir heute gleich noch eins gebastelt ;-)

 

 

 

 

 

 

Auf den Klos und in den Huetten haengen noch mehr nuetzliche Weisheiten......

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Selbst in der kaelte des Regenwaldes hier sind die Voegel noch bunt ! Ein Gelbbauch-Papagei.....nicht so leicht zu fotografieren. Sind scheu, die Tierchen.

 

 

 

 

 

 

Ja, es war richtig nass.....

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich habe hunderte von Bildern gemacht.........leider kann ein Bild nicht wirklich wiedergeben, wie es war. Es fehlt.....der Geruch des Waldes...die Geraeusche....die nassen Klamotten......einfach das ganxze drumherum. Aber ich denke, die Bilder spiegeln schon ein wenig wieder, warum dieser Teil der Welt zum Weltkulturerbe gehoert, oder ?? 

 

 

Hier die Huette.

 

 

 

Der "Abendbrot-Tisch" ;-)

 

 

 

 

Und hier Mr. Possum.......nachdem ich ihm meine Jacken unter der Nase weggenommen habe. Und die haben eine gute Nase. Wie sonst haette das kleine Kerlchen wohl die Nuesse IM verschlossenen Beutel gefunden ???

 

 

 

Wo wird denn bitte Alsatian gesprochen ??????

 

 

 

 

Tag 4: 10.07.2014; 08:57; 955 Hoehenmeter; 901 mbar; + 6 Grad in der Huette.

Ich habe gefruehstueckt und abgewaschen. Draussen blitzt blauer Himmel, die Sonne ist zum ersten mal zu sehen. 

Gleich kommt der harte Teil des Tages: Rein in die feuchten, kalten Klamotten !!! :-(

12:06 Uhr. Ich sitze in der Sonne und futter ein paar Snacks. Fast die Haelfte ist geschafft. Jedenfalls den Aufstieg habe ich hinter mir. 

 

Wenn man erstmal 1/2 Stunde gelaufen ist, dann ist es nicht mehr kalt. Ist halt doof, dass ich so endlos schwitze, das macht es nicht einfacher mit dem nassen Zeug. Wenn es nicht regnet, dann "befeuchte" ich die Klamotten ordentlich von innen. So oder so....es ist immer klamm !

 

Aber jetzt, gerade in diesem Moment, geniesse ich die Sonne voll und ganz !!!!!

16:06 Uhr; 835 Hoehenmeter; 901 mbar; + 8 Grad (auch in dieser Huette funktioniert der Gasofen nicht....)

War heute ein schoener, sonniger Tag. Bitte mehr davon....auch wenn der Trail sehr matschig war. Aber hei.....es ist Natur, oder ? Soll ja schliesslich kein Bummel ueber die 5'th Avenue sein, sondern ein echtes Naturerlebnis. Und dazu gehoert nun mal auch Regen, Matsch, auch mal Schnee. Aber auch mal Sonne und davon wuensche ich mir noch viel mehr in den naechsten Tagen. 

Habe bislang jeden morgen nach dem aufstehen ein Wallaby gesehen. Ob diese Serie wohl anhaelt? Bin schon sehr auf morgen frueh gespannt...:-)

19:28 Uhr; 815 Hoehenmeter;903 mbar; + 10 Grad. Brrrrrrr...Kalt !

Werde gleich im Bett verschwinden. Aber interessante Menschen kennengelernt heute. Einen Typen aus Colorado (bin nicht gut mit Namen), der den Cho Oiou in Nepal bestiegen hat und schon 5 der 7 Summits gemacht hat. Und einen Franzosen(der aber in Hobart lebt), der fuer Sea Shepherd auf der Sam Simon in der Antarktis unterwegs war. Spannende Geschichten ! Daneben verkuemmert meine Reise durch die Welt halt doch ein wenig. Und doch auch wieder nnicht.....I do it my way !!! Niemand ist besser oder schlechter. Ich verstecke mich hinter niemandem !

Ein witziges Possum sitzt gleich ueber der Eingangstuere. Sehr putzige Gesellen, diese Possums !

 

 

 

 

 

Wallaby am morgen.....vertreibt Kummer und Sorgen....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonne !!!!!!!!! Soooo also sieht das ganze bei Sonnenschein aus !!!!

 

 

 

 

 

Trotz der Sonne.....es war kalt und einige der Pfuetzen, durch die ich gehen musste, waren noch mit Eis ueberzogen......

 

 

 

 

 

Das hier ist Mt. Ossa....der hoechste Berg in Tasmanien. Aber fuer mich definitiv nicht zu machen, haette zu lange gedauert. 

 

 

Habe statt dessen die Sonne.....und diesen wunderbaren Regenbogen genossen !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So....das war Tag 4 

 

Tag 5: 11.07.2014; 08:39 Uhr; 785 Hoehenmeter; 907 mbar; +9 Grad

Ein neuer Tag. Habe gefruehstueckt. Heute kein Wallaby beim Abwasch. Draussen kann der Tag sich noch nicht entscheiden, ob er schoen oder verregnet werden soll. 

Ich muss gleich wieder in die feuchten Sachen schluepfen. Nicht so feucht wie gestern, aber auch nicht warm und wohlig, wie die, die ich jetzt noch trage.....

 

16:51 Uhr; 835 Hoehenmeter; 901 mbar; + 10 Grad im "Speisesaal"

Sitze in der "Bert-Nichols-Huette". Eine riesige Huette im Vergleich mit all den anderen, in denen ich bisher genaechtigt habe auf meinem Weg hier. Schlafsaal und Esszimmer sind voneinander getrennt und es gibt noch einen eigenen Raum fuer die richtig nassen Klamotten.

Da es heute wieder teils ordentlich geregnet hat, habe ich fast alles dort aufgehangen.

War trotzdem ein ganz schoener Tag heute. Ich bin mal wieder wunderbar meinen Gedanken nachgehangen und habe immer wieder einen Blick in die unglaubliche Natur hier geworfen. Dieser Regenwald hier ist wirklich toll! Gut, dass es zum Weltkulturerbe erklaert wurde!! Sowas schoenes muss unbedingt erhalten werden.

3 Wasserfaelle habe ich heute bewundern duerfen. Alle drei voellig verschieden. Zuerst die D'Alton Falls und die Fergusson Falls. D'Alton war ein eher breiter Fall, nicht so sehr hoch und auch nicht so einfach zugaenglich. Fergusson Falls war dann eher schmal und ein langer Fall. Ich konnte recht nah an die Fall-Kante ran. Die beiden Faelle lagen knapp 1 Stunde vom Weg weg, waren es aber in jedem Fall wert. 

Gute 20 Minuten spaeter kam dann der Abzweig zu den Hartnett-Falls. 'ne gute Stunde weg vom Weg. Dieser Wasserfall vereint irgendwie die beiden vorherigen. Er ist recht breit, faellt aber ziemlich tief und hat im Oberlauf ein grosses Sammelbecken. 

Keine Ahnung, warum Wasserfaelle so eine magische Anziehungskraft auf die Menschen haben. Kann mit der natuerlichen Kraft zusammenhaengen, mit der sich das Wasser hier seinen Weg durch Fels und Stein bahnt. Dies konnte ich bei den Hartnett-Falls mal wieder besonders eindrucksvoll bewundern. Der Canyon, den das Wasser hier schon in den Fels gearbeitet hat, ist beeindruckend. Ich hoffe, die Bilder geben es her. 

Meine Nase laeuft ganz ordentlich und mir ist kalt und doch habe ich das Gefuehl, ich gluehe innerlich. Hoffentlich hqabe ich mir keine Erkaeltung eingefangen. Brauche ich wirklich nicht. Es waere allerdings kein grosses Wunder, bei den Temperaturen und der staendigen Feuchtigkeit. 

Regen-Wald. Moos, Flechten. Pilze. Wasserlaeufe. Alte Baeume. Vermodertes Holz. Farne. Palmen.

Mir fehlt mein Schnabeltier....nur noch 3 Tage Zeit  ;-)

Lange mache ich heute nicht! Es ist kalt und mir ist nach Schlafsack zumute.

Ob wohl die deutsche Nationalmannschaft die Brasilianer hat besiegen koennen ? Fuer mich liegt dies noch im Bereich des moeglichen, denn ich kenne das Ergebnis ja noch nicht.... Ich wuerde es den Buben von Herzen goennen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorsicht !!!! Hier brechen kleine Strichmaennchen Steine aus dem Huegel !!!! ;-))

 

 

 

 

Mich hat vor allem dieser kleine Baum imponiert, der sich inmitten der reissenden Stroemung seinen Platz gesucht hat. Wenn er es schafft, sich an einem solchen Platz seine Nische zu suchen....hei, dann werde ich dies doch wohl auch schaffen, oder ? Auch wenn unsere "Zivilisation" manchmal unwirtlicher ist, als ein Wasserfall.....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und wie immer konnte ich am Abend ein wenig "Kultur" geniessen....

 

 

 

 

Tag 6: 09:37 Uhr; 745 Hoehenmeter; 911 mbar; + 4 Grad im Schlafsaal.

Es hat ueber Nacht eine gute Portion Schnee runtergelassen. Ich stecke schon in meinen nassen Sachen, der Rucksack ist soweit fertig gepackt und bevor ich mir noch den Tod hole, mache ich jetzt Schluss hier und schau, dass ich loskomme !

 

20:29 Uhr; 555 Hoehenmeter; 932 mbar; + 22 Grad !!!! in the Kitchen-Part of the Narcissus Hut (it has a coal Heater !!). But just 13 Degrees in the sleeping part, but hei.....jesterday it was just 4 degrees, so what ???

Es war richtig kalt heute am Beginn des wanderns. Die Fuesse waren eiskalt. Aber so nach 20 Minuten war ich warmgelaufen und auch die Fuesse waren warm. Dafuer ist mir als Abkuehlung immer mal wieder Schnee von den ueberhaengenden Aesten , die ich mit dem Rucksack "aus dem Weg gerauemt" habe, in den Nacken gefallen. Was fuer eine Freude ;-)

Die Winterlandschaft war beeindruckend. Richtig toll. Hat sich gelohnt, auch wenn ich am Ende des Tages pitschnass war. 

Die Narcissus-Hut hat einen guten Kohleofen, es ist warm und so kann ich meine Sachen besser trocknen.

Und: Ich weiss jetzt, dass Jogis Buben 7-1 gegen Brasilien gewonnen haben und im Finale gegen Argentinien gewinnen! Tolle Sache!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Brrrr.....kalter Schnee im Nacken haelt jung.......macht aber ein komisches Gesicht !!

 

 

 

 

Tag 7: 08:25 Uhr; 520 Hoehenmeter; 936 mbar; + 8 Grad im Speisesaal.

War ein netter abend gestern. Hab mit Steph und Sam aus Launceston "Uno" gespielt. Es war warm in der Huette (gute 20 Grad), heisser Tee, Schokolade, Gummibaerchen, Nuesse....was will man mehr ?

Trotzdem muss ich jetzt in die kalten Klamotten steigen und weiter. Und mich entscheiden, ob ich flott gehe und mir das Finale anschaue, oder ob ich bummel und erst am Montag abend in Cynthia Bay ankomme. Finale schauen waere interessant, aber die Natur ist es auch.....ach, immer so schwierige Entscheidungen! Was sagt denn mein Bauch ?

 

15:38 Uhr, 510 Hoehenmeter; 937 mbar: + 15 Grad.

Mein Bauch hat mir gesagt, dass ich es heute ganz langsam angehen soll. Und genau das habe ich dann auch gemacht. Bin oft stehengeblieben und habe Fotos gemacht. Oder einfach nur die Natur bestaunt.

Sitze im Moment gerade in der Echo Point-Hut. Im Kohleofen habe ich ein Feuer entzuendet und es verbreitet wohlige Waerme. Neben mir dampft der Tee....es geht mir gut !!!

Mein Ruecken zickt ein wenig rum. Aber das wird bis morgen wieder. Habe schon ein paar Uebungen gemacht und werde gleich noch ein paar machen. 

Die Entscheidung ist relativ flott gefallen. Die Natur ist halt doch wesentlich spannender und interessanter, als ein Fussballspiel. Selbst wenn es das Finale der Weltmeisterschaft ist und Deutschland dort spielt. 

Ich haette richtig durch die Gegend rennen muessen. Nicht mein eigenes Tempo gehen duerfen. Haette kein Auge fuer diese herrliche Landschaft gehabt. Nee, nee, ist schon ganz o.k. so. Morgen kann ich ganz gemuetlich die restlichen 11 Kilometer ablaufen und dann kann ich mir das Spiel immer noch in einer Wiederholung anschauen. 

Ich denke mal, Deutschland gewinnt. 1 Tag mehr Pause und nur 90 Minuten im Halbfinale gespielt. Sollte reichen. Und Argentinien liegt den deutschen. Kriegen wir hin ! (Anmerkung der Redaktion: Haben die deutschen wunderbar hinbekommen !!!) ;-)

Beim laufen (wandern) ist mir heute die Idee zu einem Buch durch den Kopf gegangen. Klingt ganz interessant, werde ich mal weiterverfolgen. Ist doch schoen, wenn ich durch tolle Waelder laufen kann und ich Ruhe auch mal meinen Gedanken nachhaengen kann.

So z.B. meinem Traum, gemeinsam mit meiner Freundin und anderen auf einem schoenen Bio-Hof zu leben und zu arbeiten. Das sollte ich wirklich ernsthaft weiterverfolgen ! Das mit der Freundin.....und das mit dem Bio-Hof !

 

17:26 Uhr; + 19 Grad.

Bin bislang noch alleine in der Huette. Es gab Makkaroni mit Pilzen und Zwiebeln zum Abendessen. Dazu Tee und Nuesse und als Dessert einen Riegel dunkle Schokolade. Jetzt bin ich warm, satt und faul.

Es riecht fuerchterlich nach meinen Socken, die ueber dem Ofen zum trocknen haengen. Sieben Tage hinterlassen ihre Spuren ;-)

Wenigstens wird dank dem Ofen alles halbwegs trocken!

 

19:30 Uhr. Diese Nacht habe ich die kleine Huette hier ganz fuer mich alleine. Gute Nacht!

 

 

Die Weisheit gefaellt mir besonders !!! "Schei.. oder geh runter vom Pott " !!! So ist es. Sollte sich der eine oder andere Politiker und Wirtschaftsboss mal durch den Kopf gehen lassen....

 

 

 

 

 

 

Wombat-Spuren im Schnee....

 

 

 

 

 

Lake St. Clair. Der tiefste See Australiens (irgendwas um die 175 Meter oder so....)

 

 

 

 

Dieses kleine Baeumchen hier.....es hat sich dazu entschlossen, sich den Wellen des Lebens zu stellen.........

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An der Point Echo-Hut wurde ich wieder mal von einem wunderbaren Regenbogen empfangen...

 

 

 

 

 

Und.....von den Weisheiten des Tages natuerlich !!!

 

 

 

 

Es war noch frueh, ich hatte noch ausgiebig Zeit, mich umzuschauen.

 

 

 

So war ganz in der Naehe dieser kleine Wasserfall, von dem ich mein Wasser zum Kochen und Waschen geholt habe....

 

 

 

 

 

Der kleine Koala, den Tito bei mir gegen einen groesseren Koala eingetauscht hat, war natuerlich mit auf meiner Wanderung. Danke nochmal, lieber Tito, fuer das kleine Kuscheltier !

 

 

 

 

Ob ich wohl auch von jemandem geliebt werde ????

 

 

Tag 8: 14.07.2014; 09:15 Uhr; 480 Hoehenmeter; 941 mbar; + 5 Grad.

Die Sonne scheint in rauhen Mengen vom Himmel. Herrliches Wanderwetter. Bin fast fertig, habe den Holzofen saubergemacht. Feuerholz zum anzuenden habe ich schon gestern gesammelt, so dass es ein wenig trocknen kann. Der Eimer mit Kohle ist gefuellt fuer die naechsten Wanderer. Ich bin auch gut gefuellt mit Muesli, Knaeckebrot, Wurst und Marmelade. Es kann losgehen!

 

17:39 Uhr; 515 Hoehenmeter; 937 mbar; sackrisch kalt !

Habe mein Zelt am Campingplatz Cynthia Bay aufgeschlagen. Es ist dunkel, kein Platypus (Schnabeltier) gesehen, obwohl ich gute 40 Minuten ganz still dagesessen bin und aufmerksam das Wasser beobachtet habe. 

Jetzt laermt der Brenner vor sich hin. "Maccaroni-Cheese" und heissen Tee. 

Der Wandertag war richtig schoen sonnig. Habe mir wieder viel Zeit gelassen. Es laeuft ja nichts weg....

Habe noch keine Ahnung, wie das Finale ausgegangen ist. Auch wurscht. Wuerde lieber ein Schnabeltier sehen....

Der Tee tut gut! Muss heute alles im Zelt verstauen. Die Possums sind hier viel zu neugierig. Und die Gegend hier ist voll von Possum-Dung, also haengen hier einige der niedlichen Tierchen rum.

Schade, dass es zuende ist. Von mir aus koennte es noch eine ganze Weile so weitergehen. Na, mal sehen, was sich in Neuseeland so machen laesst. 

18:15 Uhr. Noch Zaehne putzen und dann ab in den Schlafsack. Kalt ! Aber das Essen war o.K.! Liegt schoen warm in meinem dicken Bauch ;-)

Gute Nacht !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gusev-Yoga am See........

.....hier der Baum (in meinem Fall, die Krueppel-Kiefer !!)

 

 

Und....ach, keine Ahnung mehr, wie diese Uebung eigentlich heisst. Jedenfalls sollte ich in der waagerechten sein....aber mach das mal, bei nur 10 Sekunden Selbstausloeser ;-)))

 

 

Jedenfalls habe ich die Sonne richtig genossen !

 

 

 

 

Matschige Schuhe....

 

 

Und dann habe ich sogar noch einen zweiten Papageien fotografieren koennen.....

 

 

 

 

 

So....und nun werde ich euch alles wissenswerte ueber den Platypus vermitteln !!! Nehmt euch die Zeit, es lohnt sich, dieses einzigartige Tierchen naeher kennen zu lernen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das hier gefaellt mir am besten !!!!

 

 

 

 

 

 

Hier zeigt sich, wer Geduld hat und wer nicht...lach. Ich weiss....ihr habt keine Zeit, euch dies alles durchzulesen. Macht nichts.........

 

 

Und ich war leise......ruhig.....aufmerksam.....und ich habe KEINEN Platypus gesehen.....rabaeeeeeeeehhhhhhhhh

 

 

 

 

 

 

Tag 9: 15.07.2014; 11:38 Uhr; 600 Hoehenmeter; 927 mbar; +21 Grad am Handgelenk.

Habe die letzte Nacht noch mit einem Wombat gekuschelt. Es kam so nah an mein Zelt, dass es meine Schulter gestreift hat. 

Nun ist es rum. Sitze im Bus nach Hobart. Es war eine weitere grossartige Erfahrung. Bin ohne grosse koerperliche Vorbereitung in dieses Abenteuer gegangen. Und dies ist vielleicht gar nicht so schlecht. Waere ich fitter gewesen, so waere ich wohl durch die Natur gerannt, ohne nach links und rechts zu schauen. 

So konnte ich es in ruhe geniessen. Stehenbleiben, wo und wann ich will. Viele Fotos machen und mit grossen Augen die Wunder dieser Welt bestaunen. 

War heute morgen noch mal fuer gut 40 Minuten bei Platypus Bay. Kein Platypus in Sicht. War mich nicht vergoennt. Vielleicht ganz gut so......muss ich wiederkommen !!

The End :-)

 

 

Natur-Mikado.....

 

 

 

 

In der Lodge in St. Clair habe ich mir dann eine heisse Schokolade gegoennt......und wusste, ich bin wieder zurueck in der Zivilisation. Spaetestens, als ich die drei jungen Burschen hier gemeinsam am Tisch sitzen sah....jeder fuer sich intensiv mit seinem Smartphone beschaeftigt, war mir klar: Ich bin wieder "im richtigen Leben". 

 

 

Abschliessend noch ein paar Bilder von der Busfahrt nach Hobart und aus Hobart selbst. Ohne Kommentar !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So....es ist heute der 22.07.2014, 21:50 Uhr und ich bin muede und ausgelaugt. Brauche Schlaf, viel Schlaf. Morgen abend geht der Flieger nach Christchurch. Neues Land, neue Menschen, neue Eindruecke. Dabei haette ich noch ein wenig Zeit gebraucht, den Trekk richtig zu verdauen. Aber so ist das Leben manchmal. Etwas zu schnell. Habe es selbst in der Hand. Aber 400 Dollar fuer die Visumsverlaengerung sind einfach viel zu viel. Also nun erstmal Kiwi-Land.....

Habe aber noch ein paar Bilder, die ich aber heute nicht mehr einstellen werde. Gute Nacht !!!!!

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06.07.2014

Servus zusammen. 

Melde mich aus Launceston. Eine Nacht im Backpackers hier. Morgen frueh geht es dann nach Cradle Mountain, dem Startpunkt fuer den Overland Track. Brrrr.....mich schuettelt es jetzt schon. Heute hat es sauber geregnet. Hoffentlich zum letzten mal fuer die naechsten 7 Tage.....

Leider kann ich auch hier keine Bilder einstellen, der Computer hier hat kein Bildbearbeitungsprogramm. Ist schon bloed, aber hei.....kann ich ja in Melbourne wieder nachholen. 


Die Party am Samstag vor einer Woche war klasse. Ein ganzer Haufen freundlicher, trinkwuetiger Tasmanier, gepaart mit dem trinkfesten Daenen, dem englischen Barkeeper (der uns 11 Liter besten Gluehwein (heisst hier Mouldi-Vine) gebraut hat), Marie (die sich so gegen 20:00 Uhr mal fuer ein-zwei Stunden aufs Ohr legen wollte und nicht mehr auf der Party gesehen ward....) und mir. Eine durchaus ansprechende Mischung !!

Brad hat ziemliche Mengen an Essen gekocht. Von franzoesischer Zwiebelsuppe ueber Pizza bis hin zu Kartoffelecken. Dazu hat jeder noch irgendwas leckeres mitgebracht, so dass ich nach sehr kurzer Zeit nicht nur ziemlich betrunken vom Gluehwein war, sondern auch einen richtig vollen Bauch hatte. Dazu kam, dass mein Weinglas unentwegt zwischen voll und leer gependelt ist. Aber der Mensch soll ja viel trinken, die Zufuhr von ausreichend Fluessigkeit ist wichtig.......

Das Haus von Brad hat im Erdgeschoss insgesamt drei "Wohnzimmer", die mit Kaminoefen ausgestattet sind. Alle drei hatten wir fuer diesen Abend ausreichend vorgeheizt, so dass auch bei den kalten Temperaturen niemand frieren musste. Skol, unser Daene, hat eh immer wieder betont, dass er nicht erfrieren koenne, da der Alkohol in seinem Blut ihn ausgezeichnet vor dem Frost schuetzt. Hmmm....bei einem, der den Tag mit 4-5 Flaschen Bier startet, kann es durchaus sein, dass es eine Weile braucht, bis die Kaelte siegt.

Zwei der Gaeste hatten ihre Gitarren mitgebracht und so startete nach einer Weile eine ausgiebige Session von alten und neuen Liedern. Der Background-Chor hat sicherlich nicht immer den Ton getroffen, hatte aber seinen Spass. Und was fuer Schaetzchen die beiden da auch immer wieder ausgegraben haben. Von Klassikern wie "A Horse with no Name" ueber neuzeitliches wie "Brown Eyed Girl" bis hin zu Country-Hits a la "The Gambler" von Kenny Rogers oder "Ring of Fire" von Johann Bargeld. Was mich aber mit am meisten beeindruckt hat: Einer der beiden Kuenstler hat waehrend den drei Stunden eine komplette Flasche Jim Beam geleert, ohne auch nur annaehernd Zeichen von Trunkenheit zu zeigen. Wobei...sollte mich dies jetzt eher beeindrucken, oder eher erschrecken ?? Wie viel Alkohol benoetigt dieser Mensch, um einen Rausch zu bekommen ??? 

Einer der Hoehepunkte der Fete kam fuer mich dann so gegen zwei in der frueh, als mich eine Lady in die Geheimnisse und Feinheiten des lesbischen Lebens eingeweiht hat. Sie war zusammen mit ihrer Lebensgefaehrtin dort, welche im zweiten Monat schwanger ist. Ein Kind aus dem Reagenzglas. Und der trinkfreudige Musiker und ich hatten dann doch Fragen ueber Fragen an die beiden, die sie auch gerne beantwortet haben. Alles, aber auch wirklich alles kam zur Sprache. Vom Rollenverhalten innerhalb der Beziehung ueber den Sex bis zur bevorstehenden "Mutterschaft"....saehhrrrr interessant !! 

Als so gegen drei in der frueh dann nur noch Brad, Mike und die beiden Musiker neben mir im Land der Wachen waren, habe ich mich ebenfalls in die Horizontale begeben. Ich war einfach nicht betrunken genug, um den Gespraechen noch vernuenftig folgen zu koennen... ;-))

Auf der Fete habe ich auch Helga kennengelernt. Helga ist die Nachbarin von Brad, wohnt gleich ueber die Strasse. Und sie wohnt.....in einer Kirche. Wir haben uns auf der Party nur kurz gesehen, sie ist nur ruebergekommen, um Hallo zu sagen, ein Glas Mouldy Vine zu trinken und hat sich dann wieder verabschiedet. Erst am naechsten Nachmittag habe ich dann erfahren, dass sie eigentlich aus Hamburg kommt, mit ihrem Mann in den 50'er Jahren nach Australien ausgewandert ist. Das war damals noch richtig Abenteuer. Mit nur zwei Koffern (und im zweiten Monat schwanger.....). Ohne Geld in der Hand.  Sie hat mich dann eingeladen, ihre Kirche zu "besichtigen". 

Was soll ich sagen? WOW !!!!! Klasse, was die beiden aus dieser Kirche gemacht haben. Eine Wohnung vom allerfeinsten haben sie da reingezaubert. Altes und modernes in wunderbarere Weise kombiniert. Hut ab !! Und vor allem: Alles mit den eigenen Haenden erarbeitet. Sie hat mir erzaehlt, was die beiden alles so gearbeitet haben. Es gibt nicht viel, was sie nicht gemacht haben. Zementsaecke gestapelt, Aecker gepfluegt, Haeuser gebaut, Obst geerntet, Schienen fuer die Eisenbahn verlegt........

Nachdem ich in den ersten beiden Tagen bei Brad die Obstbaeume beschnitten habe, war es fuer mich mehr ein Vergnuegen, auch die Baeume in Helgas riesigem Garten mal einer radikalen Beschneidung zu unterziehen. Als Dank dafuer durfte ich zwei volle Eimer mit Crab apples mit nach Hause nehmen, die ich so nach und nach in frischen "Apfelsaft" umgewandelt habe, die sich aber auch in meinem morgendlichen Muesli recht gut gemacht haben. 

http://en.wikipedia.org/wiki/Crab_Apple

Wir haben uns daneben auch sehr gut bei einer Tasse Tee und Keksen unterhalten. Ist schon lustig, wie wir immer zwischen deutsch und englisch hin und her wechseln. Helga hat eine sehr interessante Lebensgeschichte und ist vermutlich auch ganz froh, dass mal jemand da ist, der sie auch hoeren will. Bei einer guten Tasse Tee, selbstgemachten Keksen in einer ordentlich geheizten "Kirche" doch immer gern !!! Echt schade, dass ich hier im Moment keine Bilder einstellen kann.....

Neben dem beschneiden der Obstbaeume (bei denen ich auch mal das Unkraut ordentlich entfernt habe und sie mit ein paar alten Steinen "eingezaeunt" habe) steht im Moment noch der Kraeutergarten auf dem Programm, der als solcher eigentlich gar nicht mehr zu erkennen war. Klar....der Garten ist riesig und fuer einen alleine kaum zu schaffen. Schon gar nicht, wenn Brad noch den ganzen Tag arbeitet. Und dies tut er. Als Archaeologe hat er sich der Restaurierung alter Haeuser gewidmet. Vermutlich hat er sich drum auch dieses alte Schaetzchen in Kempton zugelegt. Um 1839 gebaut, ist es nicht nur alt, sondern auch in einem eigentlich sehr guten Zustand. Er restauriert es nach und nach....je nach Zeit und Lust. Am Geld mangelt es nicht, er hat noch ein Haus in Hobart. Ueberhaupt scheint hier jeder mehrere Haueser zu besitzen. Auch Helga hat nicht nur ihre Kirche, sondern auch noch ein Haus in Oatland und mir ihrer Tochter zusammen noch ein paar andere Haeuser. 

Haengt vermutlich mit dem Rentensystem hier in Australien zusammen. Einen Anspruch auf Rente hat hier wohl jeder, aber es ist nicht wirklich viel, was da rauskommt. Und daher bauen oder kaufen sich die Leute Haeuser, die sie dann im Alter nach und nach verscherbeln und von dem Geld leben koennen. 

Jedenfalls ist in dem Garten richtig was zu tun, mir wird nicht langweilig. An Werkzeug ist auch alles vorhanden, Brad braucht es ja eh fuer seine Arbeit. Und auch sehr sehr gut, dass er einen fahrbaren Rasenmaeher hat, denn sonst wuerde es wohl mindestens einen ganzen Tag dauern, das Gras zu maehen ;-)

Helga hat mich am Donnerstag ein wenig durch die Gegend gefahren. Hat mir Oatland ausgiebig gezeigt, wo sie 13 Jahre lang gewohnt hat. Ein sehr schoener Ort mit lauter alten Hauesern. Und von jedem kennt sie die Geschichte und nicht wenige von den Haeusern haben ihr mal selbst gehoert. Ihre ganzen Freunde sind noch dort und wir haben in einem Cafe zu Mittag gegessen, welches sie vor einigen Jahren an die jetzigen Besitzer verkauft hat. Ist ja auch nur 20 Minuten weg. 

Fussball WM habe ich auch soweit alles mitbekommen. Habe mich allerdings auf die Spiele von Deutschland beschraenkt. Nicht schlecht. Wieder mal im Halbfinale. Hoffentlich schaffen es Yogis Jungs dieses mal dann auch ins Finale. Oder um es mit dem lahmen Philip auszudruecken: Spiel um Platz 3 brauch ich nicht wieder !!! Auch wenn wir dafuer Brasiien rauskegeln muessen. Ich denke, die liegen uns besser, als Spanien oder Italien. 

Aber eine Frage drueckt mich im Moment: Aus welchem vernuenftigen Grund stellt der Bundes-Jogi immer und immer wieder den Oezil auf ?? Sorry, aber der Bursche laeuft doch nur ein wenig mit. Gut....er hat ein Tor gegen Algerien erzielt, aber das haette vermutlich selbst der Erre aus Leuterschach aus der Position noch hinbekommen. Was hat der Oezil gemacht, um beim Trainer so hoch im Kurs zu stehen? Er wird ihm doch nicht etwa.....?? Nein....nicht vorstellbar...lach. Jedenfalls druecke ich die Daumen, wenn ich auch in der Wildnis Tasmaniens sowohl Halbfinale als auch Finale verpassen werde. Aber ist ja nur Fussball !

Morgen geht's los. Und ich muss mir selbst eingestehen, dass ich absolut unfit bin. Konditionell bin ich noch nie schlechter in eine solche Tour gestartet. Hoffentlich schneit es nicht noch. Wenn es wenigstens sonnig ist, laesst sich der schwere Rucksack besser (er)tragen. Wenigstens ist der Weg wohl ziemlich eindeutig, so dass ich nicht viel mit Karte und Kompass rumhantieren muss. Zu essen habe ich auch reichlich eingekauft, die Brennstofflaschen sind voll, genuegend Klamotten habe ich dabei......jetzt heisst es eigentlich nur noch, die Augen auf und geniessen !! Und ein paar schoene Bilder machen. 

Skol (unser daenischer Alkoholiker) hat mir erzaehlt, dass er die Tour im Sommer gemacht hat. Soll nicht so schwierig sein und sie haben damals sogar Schnabeltiere gesehen (die nicht so haeufig anzutreffen sind). Wuensche ich mir auch !!! Auch will sehen Tiere mit Schnabel und Bieberschwanz.......! Also....Augen auf !! Die Tierchen sind meist an Stellen zu beobachten, an denen Fluesse in Seen reinlaufen. 

Hab bislang auch noch kein lebendes Wallabie gesehen. Sind so kleine Kaeguruhs. Nur ein paar tote Exemplare, die auf der Strasse oder am Strassenrand lagen. Wird sich hoffentlich auch aendern. Und natuerlich: Den tasmanischen Teufel !! Wobei die hauptsaechlich in der Nacht unterwegs sind. Da stehen die Chancen also doch eher schlecht ! Aber wer weiss......

Werde jetzt noch was essen gehen. Was mit viel Fett..... ;-)

Wuensche euch 'ne gute Zeit, Jogis Buben den Weltmeistertitel und uns allen den Weltfrieden !!

Ciao

 

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28.06.2014

Habe mir gedacht, fuer Tasmanien eine eigene Seite einzustellen. Macht es leichter. Fuer mich und auch fuer diejenigen, die sich ab und an mal auf meiner Seite hier rumtreiben. 

Bin gut in Tasmanien angekommen. Eine gute Sache mit der Faehre. Gemuetlich in der Nacht ueber die Bass Strait geschaukelt. Hat nur ein wenig gewackelt, ist ja auch ein richtig grosser Kahn, keine kleine Nuss-Schale in der ich das letzte Mal hier unterwegs war. Habe, um ganz ehrlich zu sein, auch nicht viel von der Ueberfahrt mitbekommen, sondern sanft geschlummert in meinem Liegesessel. 

 

Kempton, der Ort in dem ich hier arbeite, ist nur ein ziemlich kleines Nest, ganz ohne Internetcafe etc., Bilder muessen daher noch warten. Brad, der Typ fuer den ich hier im Garten werkel, ist nicht so oft hier. Er ist die meiste Zeit in Hobart, wo er noch eine Wohnung hat und auch meist arbeitet. Das Haus hier ist eine absolute Wucht ! Ein riesiges Haus, 18-hundertsomething gebaut und voller alter Moebel und Bilder etc. ! Richtig klasse. Mit einem grossen Garten drumherum. 

Heute abend ist hier Party angesagt. Brad hat ein paar Leute eingeladen. Und es sind noch 3 andere "reisende" hier. Peter, ein Barkeeper aus Liverpool und Marie und Skol (?) aus Deutschland / Daenemark. Skol ist ein trinkfester Bursche, der schon mal laenger hier war. Gestern lief schon ordentlich Rotwein und Bier durch die Kehlen und heute wird es vermutlich noch ein wenig derber werden. Dieses Haus hier ist fuer seine Feten beruehmt.....

Werde mich jetzt mal wieder auf machen und den Obstbaeumen hier ein wenig Schnitt verpassen. Ist ja schliesslich Winter und ist wohl auch laenger nicht mehr gemacht worden. 

Wie gesagt: Bilder muessen warten ! Hole ich nach, wenn ich wieder in Melbourne bin. Jetzt plane ich auch erstmal meine Tour hier. Wird richtig kuehl....es hat sauber runtergeschneit.

 

Ciao

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