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01.12.2015

Die Seite hier wird nicht viel hergeben !!! Ich werde naemlich genau 2 Naechte in Panama gewesen sein ;-)

 

Bin gestern in der frueh von Capurgana aus mit einem Schnellboot ueber die Grenze nach Puerto Obaldia, wo es satte 2 Stunden gedauert hat, bis ich dann endlich meinen Stempel im Pass hatte. Also sage nochmal jemand, die Deutschen waeren Meister der Buerokratie. Nein !!!! Dieses panamesische Zollstaedtchen hat die Buerokratie erfunden ! Zuerst der Zoll, der dich 20 mal fragt, wo du hin willst, wo du herkommst und ich musste alles auspacken, alles wurde genauestens durchsucht. Wonderbra.

Dann der naechste Hansel, keine Ahnung, zu welcher Behoerden-Unterabteilung er gehoerte. Wieder bestimmt 10 mal die Frage, wo ich hin will, wo ich herkomme, wie ich heisse, was ich genau mache. Na klasse. Aber dann kommt es erst. Die Immigration. Also erstmal 2 Kopien vom Ausweis erforderlich. Also die Kopien gemacht. Ich hatte nur einen 5 Dollar-Schein und die Tante meinte trocken, dass sie nicht wechseln kann. Ja nee, is klar. 5 Dollar sind auch ein Vermoegen. Gut....ich wollte irgendwo was zu trinken kaufen, damit ich Kleingeld bekomme. Ja glaub mal nicht, dass auch nur einer der Laeden den 5 Dollar-Schein gewechselt haette. Wahnsinn. 

Gut.....ich die beiden Kopien erstmal unbezahlt gelassen. Was ganz richtig war, dann es stellte sich heraus, dass ich fuer die Hafenbehoerde naemlich nochmal 2 Kopien brauchte (da ich ja mit dem Schiff eingereist bin und auch weitergereist bin) und auch der Zoll dann bei der Ausreise nochmal eine Kopie haben wollte. Also fuer alle, die mal von Kolumbien ueber Puerto Obaldia nach Panama einreisen: Macht gleich mal eine ganze Hand voll Kopien im voraus, so erspart ihr euch sauber Lauferei und Aerger. 

Der Kapitaen von unserem Schnellboot war auch nicht zu beneiden, denn er musste auch alles dreimal kopieren etc. Also wirklich richtig vom feinsten. Hatte ich bislang auch noch nicht. 

Die Fahrt selbst war eigentlich ziemlich klasse. Mit dem Schnellboot durch das San Blas Archipel....das hat schon etwas. Karibik pur. Mit lauter groesseren und kleineren Inseln, wie ich sie mir im Traum vorstelle. Kokospalmen, weisser Sandstrand, viele Segelboote und tuerkisblaues Wasser. O.K., es war eine nasse Angelegenheit, denn die See war etwas rauh und das Boot schnell und die Gischt kam ab und an sauber von vorn. Aber wenigstens nicht kalt. 

So......jetzt kommt der absolute Negativ-Hoehepunkt meiner bisherigen Reise: Als ich am Freitag in Capurgana angekommen bin, hatte ich nicht nur schon wieder mal eine Nacht nicht geschlafen (da der Nachtbus von Cartagena aus). Ich hatte mir in Cartagena auch noch eine ordentliche Bronchitis eingefangen (draussen immer schwuel-warm, also schwitzen, drinnen dann entweder Ventilator oder Klimaanlage, beides nicht der Hit). 

Habe dann auch Fieber bekommen und habe mir bei der Ueberfahrt von Turbo nach Capurgana mit dem Schnellboot auch noch ordentlich den Ruecken geprellt. Die Dinger klatschen immer aufs Wasser vom allerfeinsten. 

Auf jeden Fall war ich am Samstag total am Ende. Jemand haette mich mit dem Besen einkehren koennen. Ich war alle. Und hatte kaum noch Wasser. Habe mein Zelt etwas ausserhalb der Stadt auf einer freien Lichtung neben einem groesseren Hostel aufgestellt. Und jetzt kommt etwas, was ich mir nur mit meinem gesundheitlichen Zustand erklaeren kann, denn so blauauegig bin ich eigentlich gar nicht. Und auch nicht so naiv. Nachdem es mir nicht moeglich war, wieder alles einzupacken und auf den Ruecken zu laden, um Wasser zu holen, packt der Holger alles ins Zelt, macht ein Vorhaengeschloss dran und meint, damit ist den boesen Buben im einer der kriminellsten Gegenden genuege getan. 

Na.........was denkt ihr ???? Genau !! Mal eben den Reissverschluss aufgeschnitten und Rucksack und Kamera waren fort !!!! Ganz tolle Wurst. So richtig grosses Kino. Ich hatte schon ein ungutes Gefuehl, als ich im Ort war. Wie dumm kann ich sein? Waere sogar noch besser gewesen, ich haette das Zelt gleich offen gelassen, dann haetten sie nicht den nagelneuen Reissverschluss durchschneiden muessen. 

Das "lustige" war.....ich war so matschig im Kopf, dass ich mich nicht mal wirklich geaergert habe. Ich habe mir nur ueberlegt, wie ich denn nun das Zelt und den Schlafsack transportiere, da ich ja nur noch den kleinen Rucksack habe. Bin dann aber so nach einer halben Stunde aus dem Zustand erwacht und habe mal die naehere Umgebung ein wenig abgesucht. Und siehe da......so 40 Meter weiter, hinter einem grossen Baum....mein Rucksack und die Klamotten drumherum gefleddert. Aber jetzt kommt das richtig gute an der Sache: Die Burschen waren Dilletanten. Sie haben den I-Pod mitgehen lassen, aber das Ladekabel dafuer im Dreck liegen lassen. Die Kamera ist weg (schmerzlich !!!!), aber auch hier das Ladegeraet einfach auf den Boden geworfen. Geht aber noch besser: Ich hatte eine Reserve von gut 500 Dollar und die knapp 400 Euro aus Lutterschach zwischen den Karten in einer wasserdichten Huelle im Rucksack. Die haben die Huelle auch inspiziert.....aber vom Geld fehlt nix !!! Dafuer sind noch mein Kocher, mein Steri-Pen, das Messer meines Vaters und mein kleines Fernglas weg. Ach ja, und meine blaue Jacke. 

Also alles in allem eine sehr teuere Lektion, die ich da habe lernen muessen. Wenigstens habe ich es geschafft, den Reissverschluss vom Zelt wieder einzufaedeln, so dass ich es nutzen kann. Die Diebe  waren so freundlich und haben den Schnitt ziemlich am Anfang gemacht. Vielen Dank auch dafuer. 

Na ja....jetzt werde ich mal damit beginnen, mir nach und nach wieder die Ausruestung zu beschaffen. Mit der Kamera mal angefangen. Mal sehen, was sich da machen laesst in Costa Rica. Jacke brauche ich im Moment nicht und Kocher erstmal auch nicht. Fernglas und Messer werde ich mir auch erstmal nicht besorgen, habe noch mein Schweizer Offiziersmesser, datt geht. Na, eines nach dem anderen. 

Ich bin dann also gestern frueh los mit dem Speedboot in Richtung Panama. Ist auch keine ganz spassige Angelegenheit, weil die Dinger bei hoeherem Wellengang eben immer mit einem harten Schlag aufs Wasser knallen. Mein Ruecken mag dies gar nicht so gerne. Zudem wollte mir der Kapitaen auch noch 130 Dollar fuer die Fahrt abknoepfen. Da hatte er aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Ich habe mal kurz im Kopf ueberschlagen, wie lange die Fahrt von Turbo nach Capurgana gedauert hat und was gekostet und habe ihm 60 Dollar in die Finger gedrueckt. Fand er und auch die anderen Passagiere nicht witzig, war mir aber sch...egal. Ich habe ihnen in meinem Kunst-Spanisch zu verstehen gegeben, dass ich kein Tonto (Esel) bin, den sie melken koennen. War dann irgendwann auch gut. 

Und wie gesagt: Die Gegend dort ist einfach unglaublich. Unter anderen Umstaenden und mit ein klein wenig mehr Zeit, haette ich mich vermutlich auf einer der kleinen, unbewohnten Inseln absetzen lassen und dann nach ein paar Tagen einfach ein anderes Speedboot wieder rangewunken. Ist wirklich wie im Film "Blaue Lagune". Unbeschreiblich. 

Letzte Nacht nur auf meiner Iso-Matte auf einem kleinen Steg gepennt. Es ist so schoen lauwarm in der Nacht. Und vorher noch baden gewesen im klaren Wasser und bunte Fische geguckt. Schon klasse. 

So.....und gleich geht der Bus. Bis dann also.

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