05.03.2015
So....jetzt komme ich hier dann aber mal wirklich zu einem Ende !
Habe noch ein nettes Video vom Asado bei Robbie und Christina. Damit wir mal ein paar unterschiedliche Sprachen hoeren, wurde "Happy Birthday" gesungen, obwohl niemand Geburtstag hatte. Lustig. Besonders mein "Freund" Johnny......
Der Bub war wirklich eine Herausforderung fuer mich. 25 Jahre alt, steinreiche Eltern, Philosophie- und Russisch-Studium, staendig betrunken und.........aaaahhhhh........einfach eine echte Herausforderung. Ich denke mal, er ist das genaue Gegenteil von mir. Deshalb hat es mich so ein wenig aus der Bahn gebracht. Als wir uns das zweite mal gesehen haben, habe ich ihn mit einer Tube Mayonaise beworfen ;-)
Erst nach und nach ist mir klar geworden, warum er ist, wie er ist. Sobald ich einmal die Hintergruende fuer ein Verhalten habe, verfliegt der.....wie soll ich es nennen....der Aerger ? Die "Antipathie" ??? recht schnell. Ist der erste Eindruck erstmal ueberwunden, stellen sich Menschen manchmal richtig als Menschen dar.....
Anyway.....hier noch ein paar Bilder von meiner Reise in Richtung chilenische Grenze (hatte ich nicht eigentlich gesagt, ich will NICHT so viele Bilder hochladen ??? Aaaach......zum Teufel mit den guten Vorsaetzen !!!!)
Diese fleissigen Arbeiter waren noch auf der Finca unterwegs.....der ganze Bereich vor dem Schweinestall war quasi in Bewegung. Eine halbe Stunde spaeter war nichts mehr von ihnen zu sehen. Ganz schoen fleissig, die Burschis !!!
Diese recht grosse Reptil war (zum Glueck ??) schon skelettiert......
Und mit diesem freundlichen Truckdriver hier hatte ich nicht nur gute politische Diskussionen, sondern wir haben auch zusammen gemuetlich ein Tuetchen geraucht.
Die Bilder aus dem Auto oder Truck heraus geschossen haben natuerlich nicht immer die beste Qualitaet.
Dies hier ist dann direkt an der Grenze.
Wie ihr seht.....die beiden Laender moegen sich nicht wirklich. Zwischen dem Grenzuebergang AUS Argentinien und dem IN Chile rein liegen doch mal fluffige 178 Kilometer. Bergiges, trockenes Gelaende.
Dort war ich so gegen 15:30 Uhr....und die lassen von argentinischer Seite die Autos nur bis 17:00 Uhr in Richtung Chile durch, da der Pass auf 4780 Metern gelegen ist und der Weg dorthin eigentlich komplett nur eine Schotterstrasse ist. Und damit niemand in diesen Hoehen uebernachten muss (was nicht wirklich gesund ist, wie ich vor Jahren in La Paz gemerkt habe) ist ab 17:00 Uhr nix mehr zu machen. Und da ich ja nicht mal eine Mitfahrgelegenheit hatte (es kamen auch nur noch 3 Autos in Richtung Chile vorbei), habe ich mir was zu essen organisiert und mein Zelt auf ´nem Acker aufgeschlagen.
Am naechsten Tag hat es allerdings auch ganz gut gedauert, bis ich ´nen Hitch bekommen hab. Schliesslich haben mich dann so gegen Mittag Pablo, Monica und Ines (Pini) in ihrem Fiat Punto mitgenommen.
Vorbei an groesseren und kleineren Gletschern...
Tja.....und so bin ich schliesslich nach Chile gekommen, genauer gesagt nach La Serena, direkt an den Pazifik. Und somit geht es dann in Chile auch weiter und hier ist Feierabend !!! ;-)
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03.03.2015
So.....hier noch ein paar Bilder aus Argentinien. Zum Beispiel vom Asado bei Robbie und Christina....
Cecile.....
Amandine (erinnert mich doch sehr an die junge Alison Moyet !!!!)....
et voilá......Pauline....
Und natuerlich Jun...mit Robbie und Christina....
Und noch eines....
Und hier noch Amandine und Cecile beim kreieren von Crépes....ein kleines Wunder bei der Ausstattung der Finca....wunderbar franzoesisch, wie Cecile die Haare aus dem Gesicht "wirft".....
Spaeter mehr, muss mich hier in Taltal erstmal ein wenig umschauen !
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23.02.2015
So.....ich stelle mich jetzt gleich mal wieder an die Strasse. In Richtung Chile (Taltal). Habe mal 6-7 Tage dafuer eingeplant, sollte passen. Mal sehen, wie der Norden Argentiniens und Chiles denn so aussieht.
Die Maedels aus Frankreich sind gestern Mittag abgereist. Und.......ein kleines Stueck meines Herzens ist definitiv mit Pauline gegangen.....ohne dass sie es weiss, denke ich.
Ich war gestern nachmittag mal so richtig schlecht drauf. Alle sind abgehauen. Jun....Amandine, Cecile und Pauline....und Charlie. Auch wenn ich nur eine Nacht alleine war.......mir war, als sei ich der letzte verbliebene Mensch auf Erden und ich habe mich richtig verlassen und einsam gefuehlt.
Na......heute sieht es anders aus. Ich stuerze mich wieder ins Unbekannte. In etwas voellig neues und anderes. Ohne zu wissen, was dort wartet. Das ist immer wieder aufregend !
Und was Pauline angeht......hei......mal im ernst: Was will ein bildhuebsches 27 Jahre altes Sahneschnittchen aus Grenoble denn mit Grandpa Bob, dem Glatzkopf aus Alemania...? ;-)))
Bis dann !
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20.02.2015
Montag werde ich mit dem Daumen weiterziehen in Richtung Chile. Habe zwar immer noch keine Bestaetigung von der Schule in Chile, aber das wird schon klappen. Warum sollte es nicht ???
Auf der Finca geht alles seinen geregelten Gang. Die Schweine schaffen es mindestens ein- bis zweimal am Tag, ihrem Pferch zu entkommen (hei...wir fuettern sie gut und genuegend Wasser haben sie auch...eigentlich kein Grund, zu fluechten), die Kuehe rebellieren nun auch mehr und mehr und suchen Luecken in den Zaeunen. Seit ueber einer Woche ist die Wasserpumpe kaputt, so dass wir kein fliessendes Wasser haben (duschen also nur mit Eimer.......oh wie herrlich !!!). Fuer drei Tage waren wir auch ohne unseren Gasofen, so dass wir draussen Feuer gemacht haben und dort gekocht. Back to basics !!!!
Ausserdem ist einer der riesigen Hinterreifen am Traktor kaputt gegangen. Nicht ganz so leicht, das Teil vom Traktor runter und auf Robbies Pick-Up drauf zu bekommen. So ein Ding wiegt doch einiges. Mit locker 600 Liter Wasser gefuellt, dass wir erstmal rauslassen mussten. Aber wir haben es geschafft. Zu viert.
Die Finca ist echt richtig .....hmmmm....wie sage ich es......verlottert. Robbie versucht, so wenig wie moeglich Zeit und Geld zu investieren. Er managt zwei groessere Fincas fuer andere Leute, damit verdient er sein Geld. Und die Voluntaere sollen "seine" Finca managen....was aber einfach nicht funktioniert. Warum sollte ICH mich verantwortlich fuehlen, wenn sich der Besitzer einen Dreck drum schert ?? Noe noe...ich arbeite meine fuenf Stunden, sechs Tage die Woche und nutze dann meine Zeit fuer was besseres. Ein gutes Glas Wein, gute Gespraeche, gute Buecher oder um die Mietzen zu knuddeln.
Mittwoch sind drei Maedels aus Frankreich (Grenoble) auf der Finca angekommen. Ich haette gewettet, die drei sind nach einer Nacht dort wieder weg....aber hei.....Ueberraschung....sie sind noch da !!! Trotz fehlendem fliessenden Wasser und mit einem Bad.....na.....ich habe hier schon Bilder eingestellt davon. Schoen ist anders. Und auch die Froesche im Haus und all die Spinnen und der Dreck haben sie nicht davon abgehalten, das Weite zu suchen. Ein gutes Zeichen !!!
Und......wow.......also Pauline ist eine von den Maedels, bei denen mein Herz schon mal einen Zahn zulegt....lach. Leider erst 27, aber doch schon gut durch die Welt gereist. Mit der wuerde ich auch mal gerne knuddeln. Leider bin ich viiiiiel zu schuechtern....und habe keine Ahnung, wie ich auf englisch flirten sollte.
Die beiden anderen sind auch ganz nett........aber jeder hat halt so einen anderen Blick, gell.....und Pauline...oh la la !!!!
Alle drei haben ihre Jobs geschmissen (2 sind Krankenschwestern, eine Kellnerin) und wissen noch nicht, wie lange sie reisen werden. Ende offen. Nicht schlecht. Dafuer habe ich laenger gebraucht......
Egal....Montag geht´s weiter nach Chile. Hoffentlich flott. Mit vielen netten Mitfahrgelegenheiten !
Was noch ??? Jun ist letzte Woche angekommen auf der Farm. Ein Typ aus Suedkorea. Drei Wochen AELTER als ich (endlich mal jemand, der aelter ist !!!!). Lustiger Kerl. Reist ueberall in der Weltgeschichte rum und schaut sich Farmen an. Arbeitet auf einer Farmgenossenschaft in Suedkorea und plant, seine eigene Farm zu kaufen. Und dafuer schaut er sich schon mal in der Welt um, wie dort gearbeitet wird. Fotografiert und dokumentiert alles sehr genau. Hat aber auch viel Humor. Wir fuenf haben gestern ziemlich lange Uno gespielt und es war lustig. Er hat knapp verloren und musste dann das Geschirr abwaschen. Kein Thema.
Charlie.......eine Geschichte fuer sich !!! Sonntag wollte er weiterziehen nach Salta, im Norden Argentiniens. Hatte ich erwaehnt, dass er eine seltene Erkrankung hat und kein Protein verdauen kann ??? Er muss statt dessen so ein komisches Milchpulver in Wasser verruehren. Schmeckt eklig, auch wenn auf den Packungen "Great Tasting" steht. Wurde vermutlich an ausgehungerten Ratten getestet, die haben den Dreck verschlungen.....
Egal...jedenfalls hatte er sich selbst ueber 40 der Packungen auf die Finca geschickt, weil er eigentlich 4 Monate bleiben wollte. Eine Packung kostet 100 US-Dollar.
Was jetzt machen mit dem Zeug. Wir haben also das weisse Pulver in Plastiktueten verpackt (die Gesichter der Zoellner an der Grenze nach Chile haette ich gerne gesehen...aber er hat einen Brief von seinem Arzt, in dem der ganze Kram erklaert wir...auch auf spanisch.), ich habe ihm einen meiner Stuffsaecke gegeben. Alles da rein gepackt. Lockere 15 Kilo. Super. Er also mit Sack und Pack los, hat an der Strasse auch gleich einen Hitch ergattert. Wunderbar.
Nach 4 Stunden stand Charlie wieder auf der Matte. Er hat unterwegs seinen Reisepass, Kreditkarte, Bargeld verloren. Ganz tolle Wurst !!!!!! Was tun ?? Per Internet die Botschaft und die Bank informiert.....und kommenden Sonntag wird er nun nach Buenos Aires reisen, damit er einen neuen Pass und ein neues Visum bekommt. Geld hat er sich schicken lassen, bis die neue Kreditkarte da ist.
Hoffentlich passiert mir sowas nicht !!!
Die Mietzekatzen wachsen und gedeihen und versuchen langsam, der Kiste zu entfliehen, in der sie bislang aufwachsen. Werden ausreichend geknuddelt, nun auch von den Franzoesinnen (hei....ich will auch geknuddelt werden....!!!). Und gut genaehrt von Paris.
Auf dem Computer hier mal wieder kein Bildbearbeitungsprogramm. Aber ich schaue gleich mal in einem anderen Internetcafe, was dort zu machen ist. Moechte doch gerne noch ein paar Bilder hochladen. Vor allem von den kleinen Mietzekatzen........
Also....bis spaeter !
Bis dahin noch ein Artikel, der mir Hoffnung macht, dass die Menschheit doch nicht ganz verroht ist.....
Und ein Artikel, der fuer mich eher wieder ein Schritt in die falsche Richtung ist. Wann hoeren wir endlich auf, mit unserem Essen zu experimentieren ??? Die Natur weiss sehr genau, was gut und richtig ist, da muessen wir uns nicht einmischen !!! Sag mir bitte mal jemand, wozu Gentechnik wirklich gut ist ??? Ich kann nichts erkennen.....und schon der Titel "Gruene Gentechnik"......wow.....ein Widerspruch in sich. Es hat seinen Sinn, dass Aepfel nach dem Anschneiden braun werden !!
http://www.sueddeutsche.de/wissen/gruene-gentechnik-superaepfel-sollen-ewig-frisch-bleiben-1.2351858
Halt.....habe noch ein Bild bekommen von Christian, dem jungen Burschen, mit dem ich in Zapala zusammen Brotzeit gemacht habe. Will ich euch nicht vorenthalten. Onkel Bob in voller Pracht....
Jipp....da bin ich wieder. Klappt mit den Bildern hier. Wonderbra !! Mietzenalarm......
;-))) Im Hintergrund Amandine, Cecile und links, das ist Pauline....
Die "Drogenkueche"......und Charlie mit den Drogen..... ;-))
Die Schweine auf Betriebsausflug....den haben sie taeglich !
Letzten Samstag Asado bei Robbie.........feucht und froehlich.......
So....genug fuer heute. Mal sehen, wann und wo ich das naechste mal ein Internetcafe haben werde.
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13.02.2015
Holà.....mein freier Tag und ich hocke wieder in San Rafael. Diesmal allerdings in einem anderen Internetcafé. Scheint besser zu sein, der Computer hier. Na....ich lasse mich mal ueberraschen !!!
Hatte ich erwaehnt, dass Paris (Hilton), die kleine Mietzekatze auf der Finca, an dem Tag, an dem ich wieder in San Rafael eingeflogen bin, 4 suesse kleine Mietzekaetzchen auf die Welt gebracht hat ???
Die lieben kleinen wachsen und gedeihen praechtig. Und Mama Paris ist auch nicht sauer, wenn ich mal einen ihrer Lieblinge kurzzeitig "entfuehre".....
Ausser mir sind (oder waren) hier auf der Finca noch Charlie....
....Sam......
und seine Freundin Julie.....
Charlie hat gerade sein Oekonomie-Studium in Boston beendet.....und er kann kein Protein verdauen, weshalb er ein scheussliche schmeckendes Milchpulver schlucken muss.....auf der Packung steht "great Taste........an wem die dies wohl getestet haben ??....
...Sam und Julie sind aus Belgien, sie ist Sozialarbeiterin und Sam ist grad erst aus der Schule raus und weiss noch nicht so recht, was danach kommt. Er will in Richtung Grafik gehen, designed gerne T-Shirts etc. Die beiden reisen 10 Monate zusammen und bemerken gerade, dass es manchmal sehr anstrengend ist, sich 24/7 um die Ohren zu haben. Herzlich willkommen im Club !!!! ;-)
Sam und Julie sind gestern weiter in Richtung Cordoba. Und Charlie zieht es am Sonntag weiter in Richtung Bariloche, in den Sueden. Aber heute soll schon wieder ein neuer Volontaer kommen. Aus Suedkorea. Na......mittlerweile bin ich das kommen und gehen in meinem Leben schon ziemlich gewohnt. So ist die Welt. Staendige Veraenderung !
Wir hatten hier in den zwei Wochen zusammen allerdings wirklich sehr gute Diskussionen muss ich sagen. Alle drei sind doch ziemlich kritisch, was die derzeitige Politik in der Welt angeht. Und gerade Sam hat einen Narren am bedingungslosen Grundeinkommen fuer alle Menschen auf der Welt gefressen. Was ich sehr gut nachvollziehen kann. Und auch absolut befuerworte.
Aber nicht nur mit den dreien war gut diskutieren. Wir waren am letzten Samstag eingeladen in einem kleinen Bed and Breakfast bei uns an der Strasse und der Besitzer und ein Freund dort (Roger Sayles) waren auch sehr kritisch unterwegs, was die Geldpolitik Amerikas und der Weltbank angeht. Abends hatten wir dann noch ein grosses Asado (Barbecue.....na, grillen halt...lach) bei Robbie und auch dort war gut diskutieren. Na.....mal sehen, was die "neuen" so auf Lager haben !
Eine echte Konstante in meinem Leben sind ja Koen und Rosan......hier mal ein paar Bilder aus dem Valle Grande......
Valle Grande.......
.....ist der Grand Canyon von Argentinien.....
Ziemlich gross, ziemlich genial, aber leider durch Staudaemme zur Produktion von Energie auch schon einigermassen "besudelt". Tja....des Menschen liebste Kinder funktionieren meist nur mit Strom oder mit Erdoel.......ich nehme mich da nicht aus, mein I-Pod laeuft auch nicht mit Kuhdung......
Schicke Wolken, wa..... ???
Tja....so ist Argentinien. Wie die Flagge. Blau-Weiss-Blau mit einer lachenden gelben Sonne mittendrinnen.
Habe mir vorhin eine neue Hose gekauft. Eine von den beiden mit denen ich aufgebrochen bin ist beim allerbesten Willen nicht mehr zu flicken. Schon dreimal am Hintern genaeht, aber der Stoff ist mittlerweile so duenn, dass es immer wieder und wieder reisst.
Noch eine Woche in San Rafael. Und noch immer keine Bestaetigung von der Schule in Chile....grrrrr....
Dafuer habe ich Roger Sayles kennengelernt. Das war der Freund von dem Besitzer des Bed and Breakfast (mit dem genialen Pool, in dem Charlie, Sam, Julie und ich uns erstmal ausgiebig abgekuehlt haben). Schaut mal rein, er hat seine eigene Radio-Sendung.....und ist in den USA nicht wirklich gerne gesehen....
http://www.themicroeffect.com/microeffect/our-hosts/roger-sayles-radio-ranch-roger-sayles/
So.....Feierabend fuer heute. Werde noch Katzenfutter fuer die junge Mutter besorgen und dann wieder zurueck auf die Finca. Vorher nochmal der Schule eine Mail schicken.
Ach ja....haette ich fast vergessen: Vorgestern bin ich um knapp 10 oder 15 Sekunden dem Tod entronnen. Wie es manchmal so ist....ich hatte mir im kleinen "Shop um die Ecke" (2.5 Kilometer einfach zu laufen....) ein Bier geholt, als mich ein neuer Pickup mit einem grossen Anhaenger mit reichlich Geschwindigkeit ueberholt hat.
Kurz nachdem er an mir vorbei war, hat sich auf der Schotterpiste der Anhaenger geloest und ist mit Volldampf in einen Baum gekracht.
Der Anhaenger sah nicht gut aus.....und auch der sehr junge Fahrer war reichlich weiss im Gesicht. Und auch ich musste erstmal tief durchatmen. Es kann sooo schnell vorbei sein.......
Ach ja......hier noch ein interessanter Artikel. Kann nur aus eigener Erfahrung sagen, es wirkt !!!
http://www.sueddeutsche.de/wissen/meditation-spuren-im-kopf-1.2339128
Ciao, bis dann !
Halt.....Nachtrag: Habe hier noch ein Stueck von Fish, welches mir in den letzten Tagen durch den Kopf gegangen ist und bei dem ich immer wieder an meine Station in Mwanza mit all den schwerst misshandelten Kindern denken musste. Gebe euch die Lyrics auch mal mit auf den Weg. Und.......vielleicht sollten wir doch mehr mit offenen Augen durch die Welt gehen....
I heard a battle raging on the other side of the wall
I buried my head in a pillow and tried to ignore it all
Every night when I hear you I dream of breaking down your door
An avenging knight in shining armour, to rescue you from it all
From this family business, family business
How long does it stay, family business.
It's nobody's business, this family business
But tell me how long it remains family business
When I see you at the supermarket, sunglasses in the shade
Averting your eyes from those staring questions, how were those bruises made?
The children clutch tight to your legs, they've got so much they want to say
But daddy's sitting home, drunk again so they bite their lips and pray
'Cause daddy don't like people prying, poking in his private affairs
And if anyone asks from the social, well, you fell down the stairs
It's family business, keep it in the family business
Can you tell me how long it remains family business?
It's nobody's business, this family business
But tell me how long it should stay family business
She's waiting at the bus stop at the bottom of the hill
She know's she'll never catch it, she knows she never will
The kids are all she lives for, she's got nothing left to lose
Nowhere to escape to, but she knows she's got to move
'Cause when daddy tucks the kids in, it's taking longer every night
And the heaven that she's waiting for
Through the hell it lasts all night
It's family business, keep it in the family business
Can you tell me how long it remains family business?
It's nobody's business, this family business
But tell me how long it should stay family business
So I become an accessory and I don't have an alibi
To the victim on my doorstep the only way I can justify
It's family business, family business
How long do we keep it family business?
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06.02.2015
Wieder zurueck in San Rafael. Draussen gewittert es vom feinsten. Was so schlecht nicht ist, denn gestern war es einfach unertraeglich heiss und schwuel hier.
Letzten Freitag bin ich in San Rafael angekommen. Und jetzt koennt ihr dann mal raten, wer mich am Ortsausgang von Malargüe mitgenommen hat.........
Ganz genau. Koen und Rosan haben mich (wieder einmal) an meiner schicken roten Kopfbedeckung erkannt und die Gunst der Stunde genutzt, um wieder einmal meine Gesellschaft geniessen zu duerfen.
Ist schon wirklich unglaublich. Ueber tausende von Kilometern und dutzende von Tagen treffen wir uns gleich fuenfmal hier in Argentinien. Ziemlich verrueckt, oder ???
Egal....wir haben uns einen schoenen Abend im Valle Grande gemacht. Mit lecker Pasta, Thunfisch, Kaese und nicht zuletzt drei kuehlen Flaschen Gerstensaft.
Aber ich war dabei, euch mal ein paar von den Menschen vorzustellen, die mich so mitgenommen haben auf meiner Reise durch Patagonien und Feuerland.
Als da waeren zum Beispiel auch Santiago und Pablo, die mich in ihrem zum Wohnmobil umgebauten Bus von Junin de los Andes mitgenommen haben zum Lago Huechulafquen.
Dieses nette Paar hier hat mich vom Vulkan Lanin wieder bis Junin de los Andes zurueckgefahren. Leider sind mir die Namen nicht mehr im Gedaechtnis.....
Mmmmmmhhhh....wen haben wir denn noch....??? Ach ja, die Familie, die mich bis kurz vor Chos Malal mitgenommen hat.
Lautaro war gut mit meinem I-Pod beschaeftigt, besonders Metallica, Iron Maiden und die Heroes d`el Silencio haben es ihm angetan....
Verdammt............warum entfallen mir eigentlich die Namen immer so schnell ??? Na, egal auch. Kurz nach Junin de los Andes haben mich die beiden Brueder hier aufgegabelt.....
Das war eine richtig gute Mitfahrgelegenheit, denn ihre Mutter lebt in Deutschland (Dresden) und der Fahrer ist mit 15 Jahren nach Deutschland gekommen, hat dort seine Schule fertig gemacht (und spricht richtig gut deutsch) und ist dann mit 18 Jahren wieder zurueck nach Argentinien. Sein Bruder ist nach Irland und war dort 7 Jahre lang verheiratet und ist erst seit 6 Monaten wieder in Argentinien. Also konnte ich mich richtig gut auf englisch und deutsch unterhalten. Und es war sehr interessant. Der Fahrer ist ein Fan von Lego.....sein Rekord liegt bei 4 Tagen Lego basteln am Stueck, nur unterbrochen von essen, schlafen und Klo. Und sein Bruder baut gerade etwas ausserhalb von St. Martin de los Andes sein eigenes Haus....aus Muell !!! Er hat bei einer Firma in den USA gearbeitet, Earthship, die eben dieses Wissen vermittelt und weitergibt. Hier mal der Link zur Website:
Spannend, was es so alles gibt !!!
Tja.......dann war da noch die junge Familie mit Schwiegermutter, die mich in ihrem superklapperigen, alten Peugeot mitgenommen hat. Obwohl alles gut voll war, haben sie noch einen Platz fuer den Backpacker aus Alemania gefunden. Und der kleine Juan-Pablo hat freundlich gelaechelt, selbst als noch 2 Truthaehne zugeladen wurden.
Walter hat mich dann bis Malargüe mitgenommen.....durch wohl eine der faszinierendsten Landschaften, die ich bislang gesehen habe. Wenn ich mir die Buesche wegdenke, dann kann ich auch genauso auf dem Mond sein. Den Vulkanen sei Dank.....
Hier graebt sich der Rio Grande seinen Weg durch Lava und Basalt.....
Ja...und dann waren da noch Christian, ein junger Argentinier, der sich in Zapala einfach mal zu mir gesellt hat, als ich dort im Stadtpark was gekocht habe. Er ist auch mit Rucksack und Zelt unterwegs....sein Bruder ist Bergfuehrer ist El Bolson und er moechte dort ein wenig trekken.
Und als ich hinter Chos Malal in praller Hitze am Strassenrand stand, kam auf einmal ein Motorrad-Reisender aus Cordoba vorbei und hat mir fuer `ne halbe Stunde Gesellschaft geleistet und wir haben ein paar Lebensmittel ausgetauscht...ich habe ihm den Rest von meinen Crackern gegeben, dafuer habe ich Ingwer und eine Zucchini bekommen......und als er sich schon in Richtung Chos Malal aufgemacht hatte, kam er nach 10 Minuten wieder zurueck mit einer Flasche Eiswasser.....eine Frau dort hatte ihm zwei Flaschen geschenkt und er hat an mich gedacht. So sieht Naechstenliebe aus !!!!
Das war es mal so mit einer kleinen Auswahl der Menschen, mit denen ich es hier in Argentinien so zu tun hatte.
Ich will ja nicht so viele Bilder hochladen......aber ein wenig moechte ich euch natuerlich doch auch zeigen, wie schoen Argentinien ist. Also........
Hier mal ein paar Bilder vom Lago Huechulafquen, an dem ich fuer drei Tage mein Zelt in freier Natur aufgeschlagen habe. Herrlich.
Sieht ein wenig aus wie in der Toskana.....
Der Computer heute hier ist mal so richtig Muell. Es dauert ewig, bis mal ein Bild hochgeladen ist. Schade eigentlich. Aber .....auf die Art und Weise erfuellt sich mein Versprechen quasi von selbst...... ;-)
ZZ-Top laesst gruessen......
Der Bart ist Gott sei Dank seit gestern Geschichte. Ganz schoen kratzig und warm, so ein Gesichtspelz.
Ich lass es fuer heute. Macht keinen grossen Sinn hier mit dem bloeden Computer. Wuensch euch was !!
Ciao
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29.01.2014
Bin in Malargûe angekommen. Der Kreis schliesst sich so langsam. Werde heute noch versuchen, wieder nach San Rafael zu kommen. Sind nur noch 200 Kilometer von hier und es fahren doch reichlich Autos in diese Richtung.
Zuletzt habe ich aus Junin de los Andes geschrieben. Sind doch wieder einige Kilometer vergangen. Und ein paar Tage.......
Aber da ich heute einen Computer habe, an dem ich Bilder bearbeiten kann, moechte ich euch dann doch mal zeigen, mit welchen Menschen ich es eigentlich so alles zu tun hatte. Jedenfalls ein paar davon....
Also erstmal die Truppe, die mich bis Gobernador Gregores mitgenommen hat und mich erstklassig mit Sandwiches versorgt hat !!!!
Eeeene Truppe !!!
Und dies hier sind Rosan und Koen, die beiden Hollaender, die ich insgesamt nun viermal getroffen habe (und die mich dreimal mitgenommen haben....soo schlimm kann ich also gar nicht riechen, trotz seltenem duschen...)
Und dazu passend dann Paloma und Miguel, die mich, zusammen mit Rosan und Koen, zwei Tage lang begleitet haben.
Und hier wir alle "am Stueck".
Und wenn ich nun schon einmal dabei bin....dies hier sind Klaus und Elke, die mich dann auch gleich zweimal haben mitfahren lassen. Einmal von El Chalten aus und einmal kurz hinter El Bolson aufgegabelt.
Nochmal vielen Dank euch beiden fuer die Mitfahrgelegenheit, das gute Essen, DIE SCHOKOLADE IN MEINER JACKENTASCHE !!!!!! und die guten Gespraeche !!! Eine gute Zeit euch noch und viel Spass wieder in der Arbeit !
Tja....und hier muss ich auch erstmal wieder Feierabend machen, die Zeit laeuft mir sonst weg und ich habe noch eine Verabredung zum Mittagessen. Bis denne......
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21.01.2015
Und da bin ich wieder.....in Junin de los Andes.
Ach, es ist doch einfach wunderbar, wenn ich ganz spontan entscheiden kann, was ich mache. Und mich dann auch ganz spontan umentscheiden kann, wenn sich eine andere Gelegenheit ergibt !!!
So habe ich mich am 16.01 nachmittags an den Ortsausgang in Junin de los Andes gestellt, mit dem Ziel, mein Zelt am Abend in Zapala irgendwo aufzuschlagen. Bin auch gar nicht sooo lange dort gestanden, als ein Kleinbus angehalten hat. Zwei Maenner darin, ein etwas aelterer (Norberto) ein etwas juengerer (Julio). Auf dem Weg zum Volcano Lanin. Hmmmmm....lasse ich mir doch nicht zweimal sagen. Einen echten, richtigen Vulkan zu sehen, hat doch was !
Also meinen Rucksack in den Kleinbus gehievt (der perfekt zum Wohnmobil umgebaut war) und ab in Richtung Vulkan. Norberto hatte mich schon am Nachmittag im Supermarkt gesehen. Bin ihm aufgefallen, er wusste sogar noch, dass ich eine Banane und zwei Pfirsiche gekauft habe. Ausserdem haette ich irgendwie eine ganz besondere Ausstrahlung........und damit meinte er NICHT, dass ich komisch rieche....grins. Er ist mir dort auch aufgefallen, aber ich haette nicht mehr sagen koennen, was er gekauft hat. Er will vom Vulkan aus die 200 Kilometer bis zum Pazifik radeln. Sind nur 20 Kilometer bis zur chilenischen Grenze vom Eingang in den Nationalpark aus.
Die beiden sind sehr christlich (evangelisch) und Norberto hat mir am Schluss noch das neue Testament auf Spanisch geschenkt.....er liess sich nicht davon abbringen !!! Hmmmm.....muss ich mal sehen, was ich damit machen werde. Irgendwo vermutlich eintauschen......
Der Vulkan ist einfach gigantisch !!!! Der kleine Prinz waere sehr stolz auf so einen schoenen Bilderbuchvulkan. Ich zeige ihn euch mal:
Hat doch was, oder ??? Leider nur mit Spezialausruestung zu erklimmen (Krampen und Eisaxt und so Zeugs), also nix fuer mich. Waere schon klasse gewesen, wenn ich ihn haette "erwandern" koennen. Aber macht nichts.
Direkt gegenueber, an der Nationalpark-Info, war ein guter Campingplatz. Ziemlich voll, jede Menge Menschen hier. Und (wie ich in der frueh dann festgestellt habe), auch jede Menge Papageien, die mich ziemlich zeitig geweckt haben. Die krakeelen ganz ordentlich vor sich hin !!
Da es noch echt frueh war, habe ich einen Abstecher zum See gemacht, knappe 4 Stunden (inclusive 2 Stunden relaxen am See). Leider waren dort jedoch auch so einige Menschen unterwegs. Was an und fuer sich ja nicht schlimm ist. Was ich aber nicht wirklich mag: Die karren dort ihre Motorboote hin, um dann lautstark auf den See zu droehnen, damit sie dann dort in Ruhe Angeln koennen.
Hallo ???? Erde an Mensch.....wenn ich in Ruhe Angeln will, dann nehme ich mir ein Kajak, pack meine Angel rein und paddel raus. Da brauche ich nicht ein grosses Motorboot dafuer. Passt nicht zusammen und stoert immens in dieser wunderbaren, abgeschiedenen Stelle der Natur. Wie degeneriert sind wir eigentlich, wenn wir aber auch gar nix mehr mit Muskelkraft bewaeltigt bekommen ???? Was machen solche Menschen eigentlich, wenn uns mal der Sprit ausgeht und wir keine Alternative mehr haben ??? Vermutlich vor dem Fernseher sterben.....bei einer Angelsendung. Es gibt nur noch eines, was weniger spannend ist, als Angeln. Und das ist, im Fernsehen anderen Menschen beim Angeln zuzuschauen....lach.
Jedenfalls habe ich mich auf die Socken gemacht, nachdem einer nach dem anderen sein Boot angeliefert hat. Angetrieben von dutzenden aufdringlicher Bremsen bin ich zum Parkplatz am Vulkan und habe mir dort Spaghetti mit Tomatensosse gemacht. Verfeinert mit frischer Zwiebel und Knoblauch, die ich noch dabei hatte. Es muss fuer die vorbeikommenden ein Schauspiel gewesen sein: Ich in meinem Longsleeve, meinem Pulli UND meiner Jacke, Halstuch um und Buff auf dem Kopf, um die bloeden Bremsen von mir fern zu halten. Leider war es so, dass, wenn ich eine erschlagen habe, mindestens drei zur Beerdigung gekommen sind. Echt eine Pest, die Biester dort.
Ich habe also fix gekocht, gegessen, gespuelt, meine Wasservorraete aufgefuellt und mich dann in Richtung Ausgang des Nationalparks gemacht, da ich nicht mehr allzuviel Verpflegung hatte. Bin gute 2 Stunde gelaufen. Auf einmal kam ein Kleinbus auf mich zugefahren.......lach......Koen und Rosan !!!!! Das vierte mal nun, dass wir uns getroffen haben. Diesmal waren wir jedoch in unterschiedliche Richtungen unterwegs. Sie wollten nach Chile, um neue Dollars zu bunkern, fuer die man hier in Argentinien einfach einen wesentlich besseren Wechselkurs bekommt, als wenn ich Geld am Automaten ziehe. Mir stehen immer Traenen in den Augen, wenn ich bedenke, dass ich bis zu 50 % mehr Pesos bekommen wuerde, wenn ich nur Euros oder Dollar haette.
Egal. Bin aus dem Park raus, es hat mich auch schnell ein Paar in eine Renault Kangoo mitgenommen. Sophia und ..... weiss ich nicht mehr, muesste ich nachlesen. Die beiden sind aus der Hauptstadt der Pampa und in ihren 14 Tagen Urlaub schon 5000 Kilometer gefahren. Pennen im Auto. Sind beide schon gut ueber 50 und haben mich bis zum Supermarkt in Junin gebracht, obwohl sie eigentlich in die andere Richtung wollten. Es gibt echt nette Menschen !!!!
Bevor ich weiterschreibe, erstmal ein kleines Break: Habe noch ein Video hochgeladen von der Fahrt mit der 9-koepfigen Truppe nach Gobernador Gregores. Bitte komplett anschauen, das beste kommt zum Schluss....da haette uns naemlich fast ein Strauss ueber den Haufen gerannt......oder umgekehrt. Das haette ordentlich Brustfleisch gegeben auf dem Grill !!!
So. Weiter im Text.
Habe die Nacht dann wieder auf dem Campingplatz direkt am Fluss verbracht. Meine Klamotten wieder Stadtfein gemacht, mich selbst im Fluss ausgiebig gereinigt, mir Thunfisch mit Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch und Mayonaise gemacht und mit Crackern gefuttert. Beim Aufbau meines Zeltes kam ein kleiner Junge von der Truppe gegenueber und hat froehlich auf mich eingequatscht. Der hat voellig ignoriert, dass ich gar kein Spanisch kann. Ich habe wohl an den richtigen Stellen genickt, gelaechelt und mit seinem jungen Pudel gespielt, jedenfalls kam seine Mutter kurze Zeit spaeter mit einer Moerderportion Haehnchenfleisch, Wuerstchen und Brot daher. Sie haben zuviel, ich soll es gleich essen oder fuer morgen frueh aufheben.
Aehemmmm......entweder ich schaue total unterernaehrt aus (hmmm.....stimmt....) oder die Menschen hier sind einfach total freundlich und nett und teilen einfach gerne. Ich vermute eher letzteres, auch wenn ich ziemlich duenn geworden bin. Ist beim trekken halt nun mal so. Ist aber noch nicht gefaehrlich, ich bin bestimmt noch nicht unter 70 Kilo. Habe mich dann artig mit einer Packung Kekse bei ihnen bedankt und ein wenig mein Pseudo-Spanisch ausgepackt und Konversation betrieben. War schon fast dunkel und so bin ich nach 1/2 Stunde im Zelt verschwunden.
Am naechsten Tag dann Obst gekauft, lange im Stadtpark rumgedoest, gegessen, gelesen. Irgendwann so gegen 15 Uhr in Richtung Ortsausgang, als mir ein Plan vom Lago Huechalafquen in die Finger gekommen ist. Der sah klasse aus, war nur 25 Kilometer weg, da wollte ich spontan hin. Habe mich am richtigen Abzweig postiert, dort kamen auch bald Pablo und Santiago, zwei junge Burschen, in einem herrlich selbst ausgebauten, grossen Bus vorbei und haben mich mitgenommen. Die beiden waren so richtig klasse, haben erstmal Mate gekocht, den wir dann getrunken haben und dann haben wir erzaehlt. Beide sind mitte 20 und wollen auch so viel wie moeglich reisen und da beide gut Englisch sprechen, hat sich eine angeregte Unterhaltung ergeben.
Unterwegs haben wir bemerkt, dass vor uns, am See, wohl ein ordentlicher Waldbrand am toben war. Was sich im nachhinein als richtig herausgestellt hat. Die beiden haben mich am Anfang des Sees abgesetzt, ich wollte links herum, da war ein kostenloser Zeltplatz eingezeichnet, die beiden wollten rechts um den See und weiter.
Ich bin also losgestiefelt und nach einer knappen halben Stunde kamen mir 6 Leute mit Sprechfunkgeraet entgegen. Der Campingplatz und diese Seite des Sees werden gerade evakuiert, ein grosser Waldbrand, der nicht unter Kontrolle ist !!! Wunderbar !!!! Es war halb acht abends.......was tun ??? Ich bin trotzdem einfach noch ein wenig weitergegangen, die Rauchsaeule war hinter einem weiteren Huegel, also nicht unmittelbar vor mir. Habe nach 10 Minuten einen wunderbaren Platz fuer mein Zelt direkt am See, gut versteckt von der Strasse aus, gefunden und spontan entschieden, die Nacht dort zu verbringen. Also runter zum See, mein Zelt aufgebaut, kurz in den See gesprungen zum abkuehlen, was gegessen und rein ins Zelt. Es hat etwas nach Rauch gerochen und ich habe mir mal sicherheitshalber vorgenommen, nach Sonnenuntergang nochmal zu schauen, ob Feuer zu sehen ist. War nicht wirklich zu sehen, nur die gewaltige Rauchsaeule. Also Augen zu und....schlafen.
Am naechsten morgen war dann auch nichts mehr zu sehen. Kein Rauch. Nur wunderbar blauer Himmel, singende Voegel, schnatternde Enten, summende Hummeln, ein paar Autos. Also in ruhe mein Fruehstueck (Haferflocken mit Milchpulver, Kakao und einem Apfel) genossen, mein Zelt abgebaut, zusammengepackt und gute zwei Stunden gewandert, bis ich eine schoene Stelle am See entdeckt habe, wo ich dann den Rest des Tages verbracht habe. Meine Klamotten im See ausgewaschen (natuerlich OHNE Waschmittel !!!), lange geschwommen, ein wenig gelesen, den Vulkan von der anderen Seite bewundert, einfach der Natur beim Tagwerk zugeschaut. Wunderbar entspannend !
Abends dann nach dem kostenlosen Zeltplatz gesucht, aber nix gefunden, also spontan wieder einen guten Platz am See gesucht, diesen auch bald gefunden, Zelt hoch, nochmal in den See, was zu futtern gemacht und einfach noch am See gesessen. Das Feuer hatte sich wohl irgendwo wieder entzuendet, jedenfalls war wieder eine Rauchsaeule zu sehen, nicht so gross wie am Vortag. Egal, ich habe geschlafen wie ein Baby. Und habe den ganzen gestrigen Tag dort verbracht. Herrlich !!!! So ein erfrischend kuehler, kristallklarer See, kleine Baeume, die Berge im Hintergrund, der Bilderbuch-Vulkan und vor allem die wunderbare Ruhe. Gibt nicht viel schoeneres.
Haette auch noch ein paar Tage dort verweilen koennen, aber ein wenig will ich noch sehen von Patagonien und Argentinien, also bin ich heute morgen weiter und sitze jetzt wieder in Junin de los Andes. Will aber heute noch weiter.....was immer dies auch heissen mag. Zapala waere gut. Mal sehen. Habe mir vorhin noch etwas Obst besorgt und werde mich erstmal im Park niederlassen und dies futtern, bevor ich weiterziehe. Ist jetzt 15 Uhr. Noch ewig viel Zeit, bis die Sonne untergeht. Alle Wasserflaschen sind voll, ich habe ausreichend zu essen, die Sonne scheint, was will ich mehr ???? Aaaah....ich wuesste da schon noch was......grins.
Nachdem der Computer hier ja keine Bilder komprimieren laesst, habe ich noch ein Video aus Gobernador Gregores hochgeladen. Es sind ja immer auch die kleinen Dinge des Lebens, auf die ich achte. Damit ich mich nicht zu sehr mit den grossen Problemen des Lebens beschaeftige. Was ich dann auch gerne mache....
So ein Kaefer hat es doch machmal ganz schoen schwer, oder ????
So...Feierabend hier. Noch etwas Obst mampfen und dann ab, an die Strasse, dem "Tagwerk" nachgehen und Autos zum stoppen animieren.
Wie hat Seth so schoen gesagt ? Wir Hitchhiker muessen gleichzeitig sehr dankbar und sehr zornig sein. Dankbar dafuer, dass uns doch immer wieder Menschen mitnehmen, zornig darueber, dass so viele Menschen ganz alleine in ihren grossen Autos durch die Gegend fahren. Da ist etwas dran.
Solltet ihr also mal einen Menschen mit einem grossen Rucksack an der Strasse stehen sehen, dann tut doch einfach mal ein gutes Werk und nehmt ihn ein Stueck mit. Es ist nicht gefaehrlich und kostet euch maximal ein wenig Zeit. Aber es bringt euch sehr viel. Naemlich die Chance, euch gut zu unterhalten. Geschichten zu hoeren. Vielleicht aus fremden Laendern, die ihr nie sehen werdet. Und....es ist nicht gefaehrlich !!! So mancher hat zuviel Aktenzeichen XY ungeloest geschaut. Junge Menschen (oder auch aeltere, siehe mich !!!) mit Ruecksaecken sind keine Ungeheuer. Wir wollen nicht eure Autos, euer Geld, eure Toechter...lach.....wir wollen nur ein Stueck des Weges mitfahren.
In diesem Sinne.....Servus !!
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16.01.2015
Und dann hat die Internetverbindung gestern erstmal den Geist aufgegeben. Schoen, dass nicht immer alles perfekt laeuft, hat doch auch was !!! So konnte ich mir gestern noch ganz in Ruhe eine Flasche Bier und eine Flasche Sprite besorgen und mir ein kuehles Radler machen. Es waren eigentlich zwei kuehle Radler, denn die verkaufen hier meist nur Literflaschen Bier. Kam mir sehr gelegen, denn es ist mal richtig warm hier.
Eigentlich weiss ich gar nicht mehr, wo ich genau aufgehoert habe. Das letzte mal war ich in Gobernador Gregores am Computer. Diesem uralten Geraet. Aber hei....im Gegensatz zu diesem neuartigen Teil hier hatte es ein Bildbearbeitungsprogramm, was ja so schlecht auch nicht ist. Auf der anderen Seite hatte ich euch ja weniger Bilder versprochen, also zumindest dem kann ich heute nachkommen.
Auf jeden Fall ist seit Gobernador Gregores wieder so einiges passiert. Es ist einfach wieder mal eine ganz andere Art des Reisens, nur mit dem Rucksack und Zelt. Wenn ich mich morgens an die Strasse stelle, dann habe ich so ungefaehr die Richtung und das Ziel im Kopf. Aber ich habe es absolut nicht in der Hand, wann und wie ich dieses Ziel dann erreichen werde. Wie lange dauert es, bis mich jemand mitnimmt? Bis wo komme ich? Wie finde ich dort einen guten (und moeglichst kostenlosen) Platz fuer mein Zelt? Wo bekomme ich Wasser her (sehr sehr wichtig)? Was zu essen ist auch nie verkehrt. Und wenn ich mich mal wieder richtig saeubern kann......das hat auch was. Ich traue mich ja fast gar nicht zu schreiben, dass ich von Rio Gallego bis Gobernador Gregores fast satte 3 Wochen in den gleichen Klamotten (und damit ist auch die Unterwaesche und die Socken gemeint !!!!) verbracht habe und sich das Waschen oft nur auf Kopf, Hals und Haende beschraenkt hat, da es einfach zu kalt und regnerisch war. So ab und an war mir mein Geruch schon selbst unangenehm. Aber ein guter Tipp von Seth hat mich dann wieder etwas beruhigt: Einfach nicht die Jacke aufmachen, dann kommt auch nicht so viel Duft an die Oberflaeche. Und....er hat recht !!!!
Aber ab und an mal duschen oder in einen See springen oder in einem Fluss baden ist dann doch wieder ganz schoen. Und meine Kleidung waschen. Leider hat sich mein Einweg-Rasierer verabschiedet, so dass da ganz ordentlich Flusen in meinem Gesicht und auf meinem Kopf spriessen. Die werde ich in San Rafael wieder runterschaben, da habe ich noch ein paar von den Dingern und auch mehr Zeit und Musse fuer sowas. Bis dahin erschrecke ich die Kinder mit meinem grauen Bart ;-)
Was mich hier immer wieder staunen laesst: Ich treffe manche Menschen einfach immer und immer wieder. Das ging mit Lucy los, dann liefen mir die beiden Jungs aus Kalifornien ja gleich zweimal ueber den Weg. Aber es geht noch besser !!! Von Gobernador Gregores aus bin ich bis nach Perito Moreno gekommen. Und die letzte Strecke davon hat mich ein junges Paar aus Holland mitgenommen, Koen de Graaf und Rosan Rinsma. Beide mit dem Studium fertig und nehmen sich jetzt ein halbes Jahr, um Suedamerika in Ruhe anzuschauen. Haben sich in Santiago einen Kleinbus gekauft fuer 4000 US-Dollar. Mit allem drum und dran. Coole Sache. Jedenfalls haben die mich mitgenommen und danach noch ein Paerchen Tramper. Paloma aus Madrid, die aber in Chile Archaeologie studiert und ihren Freund Miguel. So sind wir zu fuenft nach Perito Moreno. Dort habe ich mich auf dem staedtischen Campingplatz breit gemacht, Paloma und Miguel sind in ein Hostel und Koen und Rosan haben sich einen netten Platz fuer ihren Bus gesucht.
War noch einkaufen und habe dort Koen und Rosan nochmal getroffen, die beiden wollten doch noch weiterfahren bis Rio Mayo und haben noch was eingekauft.
Am naechsten morgen war ich spaet dran, stand erst um 10 Uhr am Ortsausgang von Perito Moreno. Ich stand noch keine 10 Minuten, als Paloma und Miguel dahergekommen sind. Die haben sich dann gut 100 Meter weiter hingestellt.
Jedenfalls hat mich nach knapp 30 Minuten dann ein Mann mit Sohn mitgenommen. Der Sohnemann hat mich mit Wuerstchen in der Semmel gefuettert und wir haben uns ganz gut unterhalten. Die beiden haben mich bis zum Abzweig nach Rio Mayo mitgenommen. Dort sind nicht soooo viele Autos unterwegs. Patagonien ist gross und nicht viel befahren. Na, egal. Ich bin gar nicht sooo lange gestanden, als auf einmal ein Kleinbus gehalten hat. Koen und Rosan !!!! Die beiden waren schon in Rio Mayo, als Rosan bemerkt hat, dass sie ihr Handy in Perito Moreno vergessen hat. So sind die beiden noch in der Nacht zurueck. Und das beste: Auf dem Bett sassen schon Paloma und Miguel.
So waren wir also wieder vereint und sind lustig bis nach Rio Mayo, haben dort was eingekauft und zusammen gefuttert. Unterwegs Flamingos gesehen und viele Guanakos. Sind dann auch zusammen noch bis nach Gobernador Costa gefahren. Dort wollten Paloma und Miguel dann noch weiter trampen, denn die beiden mussten am 09.01. wieder in Santiago sein. Koen und Rosan wollten an einem See uebernachten und ich habe mich auf die Suche nach einem Campingplatz gemacht. Den ich auch gefunden habe. 10 Pesos die Nacht....voellig in Ordnung. Dort waren schon die 7-8 Wohnmobile, die ich schon zweimal an der Magellanstrasse und einmal in Ushuaia gesehen hatte. Ein Schweizer hat mich auch gleich wiedererkannt und wir haben uns ein wenig unterhalten. Habe mir noch 7 Empanadas, unterschiedlich gefuellte Teigtaschen, gekauft und bin dann bald ins Zelt.
Am naechsten Tag wollte ich bis zum Lago Futalaufquen. Dort im Nationalpark gibt es eine schoene Trekkingtour, die ich machen wollte. Also wieder an die Strasse und ein aelterer Mann hat mich bis an die Abzweigung nach Rio Pipo mitgenommen. Wo ich ziemlich schlecht stand, denn die Autos haben dort richtig Tempo drauf, was nicht so toll ist. Aber....das Glueck war mir hold und nach 20 Minuten haben zwei junge Burschen angehalten und mich bis nach Esquel mitgenommen. Eine kleine Touristenstadt mitten in den Bergen, die ein Skigebiet und viele gute Wandertouren zu bieten hat. Viele Menschen !!!
Ich habe mir dort nur was zu futtern gekauft, mir in der Touristen-Info Kartenmaterial ueber den Trekk besorgt und mich dann am Ortsausgang wieder plaziert. Mit vollem Bauch und vollem Rucksack und gluecklich und zufrieden. Ein aelterer Mann hat mich bis zum Abzweig in den Nationalpark mitgenommen. Dort bin ich knappe 15 Minuten gestanden, als ein Bus um die Kurve kam.
Ganz genau !!!! Koen und Rosan !!!! Wir mussten alle so dermassen grinsen. So hatte ich also meine Mitfahrgelegenheit bis zum See. Bin dort die erste Nacht an einem freinen Zeltplatz abgestiegen, die beiden sind ein Stueck weiter, brauchten Strom fuer Handy etc. ! Wir haben uns also zum dritten mal verabschiedet. Mal sehen, ob und wo wir uns wiedertreffen....... ;-))
Das Trekking dort war klasse. Der See (oder besser gesagt, die Seen) sind herrlich, die Waelder schoen dicht und gruen, die Berge spektakulaer, die Wolken manchmal bizarr und das wandern dort einfach nur fein. Habe es gemuetlich angehen lassen. Ich hatte Futter fuer gute 7 Tage im Rucksack und so lange habe ich mir auch Zeit gelassen. Bin zweimal einfach einen ganzen Tag faul gewesen und habe die Sonne, die Landschaft, den kuehlen See genossen, gelesen (The Glassbead Game von Hermann Hesse), gegessen, getrunken, gedoest.......ausserdem habe ich meine Fuesse mal von 20 Gramm Hornhaut befreit. Die rauhen Steine dort waren dafuer perfekt geeignet. Man muss sich nur zu helfen wissen !
Was allerdings richtig uebel ist: Die haben hier so richtig grosse Bremsen. Diese Mistviecher, die einem ans Blut wollen. Und die sind nicht nur wesentlich groesser als bei uns in Deutschland, sondern auch richtig hartnaeckig und so ein Biss tut auch richtig weh. Habe mittlerweile bestimmt gut 30-40 von den Viechern erlegt.
Ja......bin dann wieder raus aus dem Park, ein junges Studentenpaar hat mich bis Chililo mitgenommen, von dort dann ein weiteres Studentenpaar bis nach El Bolson. Direkt bis vor den LA ANONIMA Supermarkt, das argentinische Aequivalent zum Aldi. Dort habe ich bislang das meiste Geld gelassen. Also nicht in dem einen Markt, sondern in dieser Kette !!! Habe mich in El Bolson wieder mit Essen fuer gut 6 Tage ausgestattet und bin dann durch den ganzen Ort gelaufen. Wollte eigentlich dort zur Touristen-Info und mich nach einem guenstigen Campingplatz erkundigen, aber nachdem ich von sehr lauter Techno-Musik beschallt wurde und dort irgendwie tausende von Menschen waren, habe ich mich dafuer entschieden, mein Zelt irgendwo hinter dem Ort aufzuschlagen. Habe meine Wasserflaschen an einer Tankstelle gefuellt (4.5 Liter) und bin dann gute 1 1/2 Stunden durch die Hitze gelaufen, bis ich eine gute Stelle gefunden habe, die von der Strasse nicht so einzusehen war. War gar nicht so einfach, denn es waren alles Privatgrundstuecke dort. War mir Wurst, ich habe mich hinter ein paar Buesche geschlagen, da war genug Platz fuer mein kleines Zelt. Die Strasse war recht laut und es waren auch noch ein paar Leute zu Fuss unterwegs, aber das hat mich alles nicht gestoert.
Am naechsten Tag stand ich relativ frueh an der Strasse, zunaechst ohne grossen Erfolg. Dann kam allerdings ein Campervan vorbei........und eine Frau kam von der Fahrerseite auf mich zugelaufen und hat mich einmal herzlich umarmt. Es war das gleiche Paar, was mich aus El Chalten mitgenommen hat. Elke (ich hoffe, das ist richtig...) und Klaus aus Oldenburg ! Hei........die Welt und Patagonien sind richtig gross.....aber doch auch klein ! Jedenfalls haben die beiden mich eingeladen und wir haben erstmal einen Platz zum Fruehstuecken gesucht, denn das stand bei den beiden noch aus. Haben auch an einem kleinen Bach etwas ruhiges gefunden.
Sind dann zusammen bis nach El Bariloche, eine weitere Touristenstadt. Dort haben wir einen kleinen Bummel gemacht und in einem grossen Schokoladengeschaeft was gekauft. El Bariloche wird die Schweiz Argentiniens genannt......weil dort so viel Schoggi produziert und verkauft wird. Und als ich so durch den Laden bin, toent es auf einmal von hinten ganz laut "Boooob".........
Ich dreh mich um und wer steht dort? Eines der jungen Maedels, mit denen ich auf dem Campingplatz in Gobernador Gregores einen ganzen Abend lang Rummy & Burako gespielt habe. Hei..........ich meine.......die Welt scheint immer noch kleiner zu werden !! Sie war mit ein paar Freunden dort, ihr Einkaufskorb war VOLL !!! ;-))
Habe mir zwei kleine Tafeln dunkle Schoggi gekauft, 70 % und 90 % und beide waren innerhalb von 10 Minuten in meinem Bauch verschwunden. Leeecker !!!!!
Wir sind dann weiter und haben einen guten Platz fuer die Nacht gesucht. Zu meinem Glueck moegen es Elke und Klaus auch nicht so laut und voller Leute. Haben dann relativ spaet auch einen genialen Platz mit einem kleinen Bach gefunden. Waehrend ich mein Zelt aufgebaut habe, hat Elke gekocht und die beiden haben mich eingeladen. Nochmal vielen Dank an dieser Stelle fuer das richtig leckere Essen und die sehr gute Unterhaltung. Und: Ich habe die kleine Tafel Schokolade in meiner Jackentasche gefunden, liebe Elke (ich hoffe, der Name stimmt......bin nicht so gut mit Namen.....)!!!!!! Vielen vielen Dank !!!! Die hat keine 5 Minuten ueberlebt. So bin ich. Wenn Schoggi da ist, dann muss sie weg, sie koennte ja sonst schlecht werden. Oder vielleicht sogar schmilzen in der Hitze...lach.
Die beiden mussten dann weiter, denn am uebernaechsten Tag mussten sie in Santiago sein. Die Zeit mit dem Wohnmobil lief aus. Ich selbst bin noch einen ganzen Tag dort geblieben, war einfach zu schoen, um gleich wieder weiterzuziehen. Wollte eigentlich auf einen Berg dort klettern, habe aber keinen Weg rauf gefunden und durchs Unterholz wollte ich mich dann auch nicht schlagen. Bin also einfach ein wenig einen kleinen Pfad entlang gestrolcht und habe es mir dann auf einem Baumstamm gemuetlich gemacht und in der Sonne gedoest.
Am naechsten Tag war ich auch bald wieder an der Strasse und bin auch von einem jungen Mann mit einer Leidenschaft fuer Missisippi-Blues bis nach St. Martin de los Andes mitgenommen worden.
Es war noch frueh und ich wollte eigentlich noch weiter, also habe ich mich auf den Weg in Richtung Ortsausgang gemacht.....was so leicht nicht war, denn der Ort und seine Auslaeufer haben sich ganz schoen gezogen. Unterwegs habe ich immer mal wieder fuer eine halbe Stunde mein Glueck an der Strasse versucht......ohne Erfolg.
Bin noch an einem La ANONIMA vorbeigekommen. Hatte mir vorher schon Semmeln gekauft und auf der Strasse 50 Pesos gefunden (hei....danke an den unabsichtlichen Spender !!!), die ich dann in Obst umgesetzt habe und eine Packung Haferflocken habe ich mir geleistet. Bin dann wieder an die Strasse.......nueschte zu machen. Es hat einfach niemand angehalten. War irgendwie wie abgeschnitten. Als waere ich unsichtbar. Bin an verschiedenen Stellen gestanden. Einmal eine Stunde an einem Abzweig, an dem die Autos echt langsam fahren mussten....nix. Niemand hat gehalten.
So bin ich nach und nach dann doch immer weiter aus dem Ort raus. Es war richtig heiss und ich hatte so langsam die Faxen dicke und mein Wasservorrat war auch nicht mehr so viel und kurz nach 20 Uhr habe ich dann einen Platz gefunden, wo ich mit meinem Zelt relativ unsichtbar war. Ich hatte richtig Hunger und Durst.....musste mir aber ueberlegen, was wichtiger ist, essen oder trinken. Habe mich fuer´s essen entschieden, den Topf danach gut ausgespuelt mit klarem Wasser und dies dann halt getrunken. Augen zu und gute Nacht ! Irgendwo in der Ferne war noch ein Kurs in afrikanischem Trommeln.....und die waren gar nicht schlecht !!
Am naechsten Tag hielt meine Pechstraehne erstmal an. Kein Mensch hat sich dazu herabgelassen, den Tramper am Wegesrand mit seinem grossen Rucksack mitzunehmen. Bin gut 3 Stunden gelaufen. Bis zu einer Polizeikontrolle. Dort mussten die Autos langsamer fahren und ein LKW hat mich schliesslich die 14 Kilometer bis Junin de los Andes mitgenommen. Tja.....dort habe ich die letzte Nacht auf einem organisierten Campingplatz verbracht. Die 45 Pesos habe ich schweren Herzens gezahlt. Wollte nicht wieder stundenlang laufen, bis ich einen Platz fuer mein Zelt finde. Und ausserdem konnte ich dort auch mal wieder duschen und habe meine Kleidung gewaschen und gut und ausgiebig gegessen. Und.......die zwei Radler-Massen nicht zu vergessen !!!
Tja......das waren die letzten Wochen in kuerze. Ohne Bilder. Die werde ich wohl in San Rafael wieder dazu liefern. Aber nur ein paar. Nicht so viele. Auch wenn ich soooo viele gute auf Lager habe.....
Ein paar Videos konnte ich aber noch hochladen. So zum Beispiel der Beweis dafuer, dass es in Ushuaia auch im Hochsommer schneien kann......aus dem Auto aufgenommen auf dem Weg aus Ushuaia raus.....
Von der Polizeistation in Rio Grande hatte ich glaube ich schon geschrieben.......dank Seth und seinen guten Spanischkenntnissen, haben wir dort echte Freunde gefunden, die uns mit Sandwiches und Cola versorgt haben. Und wir haben uns echt gut unterhalten und gelacht......
Eines meiner Lieblingsvideos...........die kleinen Eisberge auf dem Gletschersee beim Cerro Torro........ich finde, die kleinen Wellen haben irgendwie etwas meditatives.......und wenn ich mir ueberlege, wie alt das Eis ist, welches da auf dem See treibt.......der Regen oder Schnee ist vor langer, langer Zeit gefallen.
Also das Fitzroy-Massiv werden die Leute, die sich fuer Berge interessieren, ja zumindest von Bildern her kennen. Denen kann ich nur empfehlen, es sich mal in Natura anzuschauen, es ist wirklich beeindruckend !!
Und.....hier noch (etwas verspaetet), Weihnachtsgruesse von Seth an seine Eltern in Arizona. Sein Vater ist ein Ex-Marine, seine Mutter Professorin an der Uni in Tucson (und eine echte Hopi-Indianerin !!). Leider haben Wind und Abstand den Ton etwas verweht.......Lippenlesen ist angesagt !! Es war uebrigens mal so richtig windig uns saukalt da droben auf dem Berg, von dem aus wir einen leider wolkenverhangenen Blick auf den El Chalten hatten.
Aeeehemmmmm....dies hier ist die etwas schraege Kirche, in der ich den Jahreswechsel in aller Stille und Besinnlichkeit fuer mich alleine gefeiert habe.
Und......die Padres und Nonnen hatten ihre eigene, kindliche Freude am Feuerwerk. Schoen zu sehen, dass auch die geistliche Welt den weltlichen Freuden nicht abgeneigt ist....
So.....nun seid ihr wieder auf dem neuesten Stand der Dinge. Es ist nun schon fast 17 Uhr und ich moechte heute noch ein wenig weiterkommen. Werde mich also gleich auf den Weg in Richtung Ortsausgang machen. Wuenscht mir eine baldige Mitfahrgelegenheit. Wenn es geht bis nach Zapala....... ;-)))
Macht´s gut und.....ach ja....alles gute zum Geburtstag noch nachtraeglich dem Xaver, der Daniela, der Birgit und schon mal im voraus dem Thomas und der Pedi !!!!!!!
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15.01.2015
Also hier erstmal allen ein gesundes, glueckliches und erfolgreiches Jahr 2015 !!
Sitze gerade in Junin de los Andes. Ein kleiner Ort, der versucht, es seinem "grossen Bruder" St. Martin de los Andes gleich zu tun und massenweise Touristen anzuziehen. Ist zum Glueck noch nicht wirklich gelungen, so dass es hier noch Ecken gibt, an denen ich mich als Hitchhiker einfach mal niederlassen kann, meinen Kocher auspacke und mir mein Essen zubereite, ohne dass ich allzu schraeg von der Seite angeschaut werde. So wie halt in St. Martin de los Andes.....lach.